Camper Hubbett Ja Oder Nein? (Experte gibt Tipps)


Platz im Wohnmobil ist kostbar. Doch wo spart man am besten ein, ohne auf etwas Wichtiges verzichten zu müssen? Die Lösung steht bereits in der Überschrift dieses Artikels: beim Bett.

Doch ist das für Dich überhaupt sinnvoll und welche Vor- bzw. Nachteile bringt es mit sich? Die Antwort auf die Frage: Hubbett ja oder nein findest Du in den folgenden Zeilen.

Ich werde Dir die wichtigsten Tipps mit auf den Weg geben, damit Du die beste Entscheidung treffen kannst und immer wie auf Wolke 7 schläfst.

Diese Vorteile bringt ein Hubbett

Beginnen wir damit, was ein Hubbett überhaupt bringt. Der Hauptvorteil liegt auf der Hand: Du erhältst eine viel größere Flexibilität bei der Nutzung Deines Innenraums.

Da das Hubbett nachts aus- und tagsüber eingefahren wird, kannst Du die Grundfläche auf der Wohnebene in der Zeit, in der Du nicht schläfst, frei benutzen. Das ermöglicht Dir einiges an Spielraum.

Außerdem sind Hubbetten sowohl für Teil- als auch Vollintegrierte sowie Kastenwagen bestens geeignet. Es gibt keine Wohnmobilart, in der Du grundsätzlich nicht eines einbauen könntest.

Darüber hinaus lässt sich ein Hubbett auch in Dein bereits bestehendes Wohnmobil nachrüsten.

Nachteile eines Hubbetts

Wo Licht ist, da gibt es manchmal auch Schatten. Jedoch ist der in puncto Hubbetten sehr überschaubar. 

Für besonders hochgewachsene Reisende ist der freigewordene Platz natürlich nur eingeschränkt nutzbar. Schließlich ist die Stehhöhe in diesem Bereich nicht so groß wie im Rest des Wohnmobils.

Außerdem hat die Elektronik auch ihr Gewicht. Viele Camper fragen mich deshalb: Wie viel wiegt ein Hubbett im Wohnmobil? 

Die Antwort lautet: Bei einem rein mechanischen Bett liegt das Gewicht bei 35 bis 65 kg. Wenn es elektrisch verstellbar sein soll – was ich Dir übrigens auch empfehle – kommen nochmal etwa drei bis fünf Kilo hinzu.

Die Hubbett Wohnwagen Belastung sollte also im Zusammenhang mit Deiner möglichen Zuladung berücksichtigt werden. Je nachdem wie viel Spielraum Du bei dem Thema hast, kann das Hubbett entweder kein Problem sein oder die Grenze sprengen.

Warum ein Hubbett wackeln kann, sollte Dich ebenso interessieren…

Wie funktioniert ein Hubbett?

Bevor Du Dich für ein Hubbett entscheidest, ist es sinnvoll zu wissen, wie ein solches überhaupt funktioniert.

In den Anfangstagen nutzte man sogenannte Hebelgestänge. Die kannst Du Dir wie eine Art Scharniersystem zur Auf- und Abwärtsbewegung vorstellen. Ähnlich wie beim Ausklappen eines metallenen Campingstuhls.

Das ist natürlich mittlerweile nicht mehr zeitgemäß und außerdem waren die damaligen Hubbetten sehr störanfällig. Heutzutage nutzt man gurtgeführte Stahlseilmechaniken. Diese haben den Vorteil, dass die Konstruktion ohne Fliehbewegungen vonstatten geht und das Bett auch bündig ins Interieur übergeht. 

Wenn es jedoch aus diesem nicht mehr herauskommt, kann dass verschiedene Ursachen haben, die ich Dir in meinem Artikel Hubbett fährt nicht runter zusammengestellt und erklärt habe. 

Das allererste Hubbett wurde übrigens schon 1976 von Hymer entwickelt. Bis es sich so richtig durchsetzte, sollten allerdings noch 30 Jahre vergehen. In den Massenmarkt hat es erst 2006 Einzug gehalten.

Wie bequem ist ein Hubbett?

Diese Frage höre ich von Interessierten immer wieder. Und sie ist auch berechtigt. Schließlich will niemand Schlaf Probleme im Wohnmobil haben.

Mit der Antwort “kommt darauf an” gibt sich der Fragesteller aber meistens nicht zufrieden, obwohl es das sehr gut trifft. Denn Hubbetten können unterschiedlich konstruiert sein und damit jeweils einen anderen Komfort (oder auch mal gar keinen) bieten.

Wenn die Matratze direkt auf dem Bettboden liegt, dann hat das die geringste Bequemlichkeit. Zwar schläft man hierauf auch nicht unbedingt schlecht. Wie auf Wolken gebettet zu sein, ist aber etwas anderes.

Bei Hubbetten mit Lattenrost ist die Sache schon besser. Hier hast Du gewissermaßen keinerlei Unterschied zu einem herkömmlichen Bett und vor allem in Verbindung mit einer dynamischen Schaumstoffmatratze liegst Du bequem, ohne jedoch unnötig Platz zu verschwenden.

Die Königsklasse sind allerdings Tellerfedern. Ein solcher Rost kostet für sich allein genommen ungefähr 200 bis 250 Euro. Wenn Du bereit bist, das für Deinen Komfort auszugeben, dann schläfst Du besser als die Prinzessin auf der Erbse.

Mechanisch oder elektrisch?

Neben der Frage, ob Du Dir überhaupt ein Hubbett zulegst, bzw. Dir ein Wohnmobil mit einem solchen kaufst, gibt es noch eine andere wichtige Angelegenheit zu klären.

Die kostengünstigste Variante ist natürlich das rein mechanische Hubbett. Außerdem wiegt diese Art auch am wenigsten. Jedoch hat sie den Nachteil, dass Du quasi alles selbst machen musst.

Der Hebe- und Senkvorgang funktioniert hier, indem Deine eingesetzte Körperkraft über einen Flaschenzug übersetzt wird. Das ist zwar ein nettes Training. Doch wenn man einfach nur schlafen will und kaputt vom Tag ist, dann wird es zur lästigen Pflicht.

Abhilfe schaffen elektrische Betten. Bei ihnen muss lediglich die Arretierung gelöst werden und der Rest funktioniert per Knopfdruck. Ganz moderne Betten mit CI-Bus Systemen benötigen sogar nur noch den Knopfdruck.

Kurztipps zu Deinem Hubbett

Wenn Du nachträglich ein Hubbett einbauen willst, dann empfehle ich Dir das italienische Unternehmen Project 2000. Hier bekommst Du alles, was du brauchst und kannst es dann von der Fachwerkstatt Deines Vertrauens einbauen lassen. Sie sind die Erfinder des “Smart Bed”.

Als Matratze habe ich Dir ja bereits ein dynamisches Schaumstoffmodell empfohlen, da Du hiermit am meisten Platz sparst. Was die Höhe angeht, so haben sich 16 Millimeter als optimal herausgestellt. 

Bei niedrigeren Höhen leidet der Komfort und wenn Du es höher haben willst, kann es sein, dass das Interieur das nicht mitmacht. Achte in dem Zusammenhang auch darauf, dass die Matratze eine integrierte Absenkung hat.

Zusammenfassung

Also ich persönlich würde Dir in so gut wie jedem Fall zu einem Hubbett raten. Für mich überwiegen einfach die Vorteile und die Nachteile sind sehr überschaubar und auch nicht wirklich relevant. 

Es sei denn dein Wohnmobil lässt eine Zuladung von etwa 35 bis 65 kg nicht zu. Wobei Du aber auch noch das Gewicht vom alten Bett abziehen musst.

Jedoch ist es auch ein Stück weit Geschmackssache und am Ende musst Du die Entscheidung für Dich selbst treffen. Wenn Du aber Platz sparen und Deinen Wohnraum optimal nutzen willst, dann ist ein einklappbares Bett ein echter Segen. Zumal Du in einem solchen genauso komfortabel schlafen kannst, wie in einem “normalen” Bett.

Ich hoffe, Dir hat mein Artikel zum Thema Hubbett ja oder nein gefallen und sage Danke für Deinen Besuch auf CAMPERWELTEN😍

Titelfoto: Hubbett im Camper (Rechte: canva.com)

Rolf Möbius

Wenn er nicht gerade hinter dem Steuer seines Alkoven sitzt, findest du Rolf entweder schlafend im Hubbett oder Artikel für Camperwelten schreibend auf der Seitensitzgruppe mit den extra bequemen Polstern.

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