Camping ist mehr als nur ein Hobby, es ist viel mehr ein Gefühl der Freiheit. Welches Wohnmobil dabei infrage kommt, liegt immer an den persönlichen Vorlieben und Präferenzen.
Welches Wohnmobil für lange Reisen? Diese Frage ist abhängig von den Ansprüchen, die an den zukünftigen Camper gestellt werden. So kann ein kleiner Campingbus bereits ausreichen. Mehr Luxus bieten vollintegrierte Wohnmobile und Alkovenmodelle, wobei moderne Varianten wie der Fiat Ducato durch gute Fahreigenschaften glänzen.
Im folgenden Artikel wollen wir euch nicht nur bei der Entscheidungsfindung unterstützen, sondern geben euch auch noch zusätzliche Tipps beim Kauf eines gebrauchten Modells an die Hand.
Ebenso liefern wir wissenswerte Tipps, die bei einer langen Reise beachtet werden sollten.
Kann ein Campingbus bereits ausreichen?
Personen, die nach Möglichkeiten suchen ein alltägliches und Reisegefährt unter einem Hut zu bringen, sollten sich bei einfachen Campingbussen beziehungsweise ausgemusterten Transportern einmal umschauen. Mögliche Modelle wären je nach Budget:
- Opel Vivaro
- VW T5 / T6 / T6.1
- Ford Tourneo Custom
Die kleinsten Modelle besitzen selbstverständlich im Innenraum nicht besonders viel Platz, können dadurch aber beispielsweise auch in einem Parkhaus abgestellt werden und grundsätzlich sind Innenstädte kein Problem.
Da einige Campingplätze die Standgebühr nach der Größe des Campers berechnen, können so Kosten gespart werden. Auch wer mit dem Wohnmobil ins Ausland möchte, kann bei den Mautgebühren nochmals kräftig sparen.
Es lohnt sich allerdings auf ein Hochdach zu setzen, denn besonders bei schlechtem Wetter möchte man sich auch einmal bewegen und dies ist ohne Modifikation nur schwer zu bewerkstelligen.
Wer ein Fahrzeug dieser Klasse kaufen möchte, dem sei als kleiner Tipp der VW T5 ans Herz gelegt. Die Motoren sind ausreichend kräftig und durch günstige Ersatzteile und dem Pumpe-Düse-System können Schäden schnell behoben werden.
Vollintegrierte Modelle bieten clevere Raumlösungen
Wohnmobile, die mehr Luxus bieten und eine Innen-Standhöhe von mindestens 190 Zentimeter ermöglichen, sind Teil- oder Vollintegrierte Modelle.
Dabei handelt es sich in der Regel um umgebaute Kastenwagen, die zudem eine robuste Bodenplatte besitzen.
Mögliche Modelle wären:
- Citroen Jumper
- Fiat Ducato
- Mercedes-Benz Sprinter
- MAN TGE
- VW Crafter
Häufig eignen sich diese Modelle für Paare, denn es ist meistens ein Hubbett als Doppel-Querbett verbaut.
Durch die Integration einer vollwertigen Nasszelle und einer Küchenzeile mit mindestens zwei Kochplatten lässt sich auch bei schlechtem Wetter aushalten.
Während kleine Campingbusse zudem meistens auf Wasserkanister setzen, haben große Kastenwagen in der Regel verbaute Tanks an Bord. Das sorgt noch einmal für mehr Komfort.
Alkovenmobil: Für Familien gemacht
Alkovenmodelle können als eine Unterart der vollintegrierten Wohnmobile angesehen werden. Diese beiden ebenfalls denselben Komfort und besitzen ein Badezimmer und eine Küchenzeile.
Darüber hinaus ist allerdings auch noch eine Rundsitzgruppe verbaut, die schnell und einfach zu weiteren Schlafplätzen umfunktioniert werden kann.
Über dem Fahrerhaus erkennt man bereits von außen einen kleinen Überhang.
In diesem Überhang befindet sich meistens noch ein weiteres Doppelbett (teilweise auch mit Hubfunktion). Somit sind die Modelle vor allem für kleine Familien geeignet.
Alkoven-Wohnmobile gibt es schon lange und so werden viele gebrauche Modelle angeboten. Meistens basieren die Camper auf dem Fiat Ducato.
Im Gelände unterwegs? Dann ist ein Offroad-Modell Pflicht
Wer bereits weiß, dass mit dem zukünftigen Gefährt Touren ins Gelände unternommen werden oder Bergpassagen bezwungen werden müssen, dann lohnt sich die Investition in einen Allrad-Offroadcamper.
Ein solches Fernreisemobil ähnelt einem klassischen Kastenwagen, liegt allerdings im Vergleich höher und wirkt bereits von Außen wuchtiger. In der Regel ist zudem auch ein Unterfahrschutz integriert, damit wichtige Bauteile geschützt werden.
An Komfort stehen die Modelle ihren klassischen Brüdern in nichts nach und bieten alles, was das Herz begehrt.
Beim Kauf sollte man auf einen zuschaltbaren Allradantrieb achten, denn so kann der Kraftstoffverbrauch gesenkt und somit Kosten gespart werden.
Häufig basieren die Modelle auf dem Mercedes-Benz Sprinter.
Luxusliner: Dem Komfort verpflichtet
Selbstverständlich dürfen in dieser Aufzählung auch nicht die großen Luxus-Wohnmobile fehlen. Diese Modelle sind natürlich sehr teuer, gleichen dabei aber eher einer fahrenden Wohnung.
Im Inneren gibt es ein großes Bad und Küche, mehrere Schlafplätze (wahlweise auch als Queensbett), Ambientebeleuchtung und eine komfortable Rundsitzgruppe.
Da der Sportwagen auf Reisen nicht fehlen darf, ist dieser meistens in einer ausfahrbaren Garage untergebracht.
Damit aber genug Platz zur Verfügung steht, kommt immer ein LKW-Fahrgestell wie das vom Mercedes-Benz Actros zur Anwendung. Bedacht werden muss allerdings, dass keine Parkhäuser befahren werden können.
Ebenso wird ein LKW-Führerschein benötigt und es gelten die entsprechenden landesweiten Bestimmungen (beispielsweise nur Nutzung der rechten Fahrspur).
So bereitet man sich auf eine lange Reise vor!
Das Leben im Wohnmobil hat Vor- und Nachteile, wie beispielsweise der umfangreichen Vorbereitung. Vor allem, wenn es ins Ausland geht, ist eine Reisekrankenversicherung Pflicht.
Ebenso sollten Medikamente und Hygieneartikel für mindestens drei Tage eingepackt werden. Vor allem in sandigen Gegenden beziehungsweise Plätzen mit einer unzureichenden Wasserversorgung ist ein Wasserfilter Pflicht, der grobe Verschmutzung aus dem Wasser entfernt.
Das Navigationsgerät ist natürlich auch zu aktualisieren und so altmodisch wie es klingt, ist die Anschaffung eines Routenplaners sinnvoll – denn nicht immer steht GPS oder eine Internetverbindung zur Verfügung.
Augen auf beim Gebrauchtcamperkauf
Wenn ihr euch jetzt einen geeigneten Camper anschaffen wollt, so wählt nicht wahllos das günstigste Modell, denn das kann teuer werden.
Besser ist es in der goldenen Mitte zu suchen, denn diese Wohnmobile sind meistens gut gepflegt und es stehen nur kleinere Reparaturen an.
Bei der Besichtigung ist natürlich eine Probefahrt Pflicht. Wenn der Dieselmotor stark ruckelt, dann kann die Reparatur sehr teuer werden und sollte nur von geübten Campingfreunden gekauft werden.
Auch die Radläufe sind auf Roststellen zu überprüfen, ebenso sind mögliche Unfallstellen zu berücksichtigen.
ZUSAMMENFASSUNG
Welches Wohnmobil für lange Reisen die beste Wahl darstellt, hängt immer von den eigenen Ansprüchen ab. Während für die einen bereits ein Campingbus ausreicht, benötigen die nächsten mindestens ein Modell mit eigener Rundsitzgruppe.
Alle Modelle haben dabei ihre eigenen Vor- und Nachteile. So glänzen kleine Modelle durch einen geringen Kraftstoffverbrauch und Unterhaltskosten, während große Reisemobile durch viel Platz glänzen.
Beim Kauf sollte nur dann auf das günstigste Modell gesetzt werden, wenn man über ein hohes handwerkliches Geschick verfügt und bereit, ist eine umfangreiche Restauration durchzuführen.
Für alle anderen stellt die goldene Mitte die passende Wahl dar.
Wenn ihr etwas über die optimale Reiseplanung erfahren wollt, dann schaut euch diesen Artikel an.
Daneben findet ihr auf CAMPERWELTEN über 1.500 weitere Beiträge rund um das Thema Camping.
Titelfoto: Teilintegriertes Wohnmobil für lange Reisen? (Rechte: canva.com)