In unserem heutigen Ratgeber möchten wir euch zeigen, wie ihr zwei Batterien im Wohnmobil parallel schalten könnt.
Neben einer Anleitung zeigen wir euch zudem auch, worauf ihr dabei achten müsst und welche Vorteile eine Parallelschaltung besitzt.
Daneben gehen wir aber auch noch auf das Derivat der Reihenschaltung ein und selbstverständlich zeigen wir euch, wie ihr Akkumulatoren in Reihe schalten könnt.
Nach diesem Hauptblock wollen wir uns mit den Vorzügen der unterschiedlichen Batterie Techniken befassen und dabei die Frage beantworten, ob man eine AGM- und Lithiumbatterie gemeinsam betreiben kann – lasst euch vom Ergebnis überraschen.
Wir hoffen, dass wir euch mit diesem CAMPERWELTEN-Artikel einige Anregungen liefern können und wünschen euch viel Spaß.
Zwei Batterien parallel schalten – darauf müsst ihr achten
Die Stromversorgung spielt bei Wohnmobil und Wohnwagen eine wichtige Rolle und somit wollen wir uns nachfolgend mit der Frage beschäftigen, wie man zwei Batterien parallel schalten kann.
Zuerst einmal solltet ihr darauf achten, dass ihr zwei Akkumulatoren nimmt, welche dieselben Werte als auch dieselbe Ladetechnik besitzen.
Somit solltet ihr beispielsweise nur zwei Lithium-Batterien oder zwei AGM-Batterien parallel schalten.
Theoretisch kann man zwar untereinander tauschen, dass dies allerdings nicht das Wahre ist, zeigen wir euch in einem späteren Abschnitt noch einmal.
In diesem Zusammenhang wollen wir euch sagen, dass ihr zwar einen kleineren Kabelquerschnitt verwenden könnt, ihr diesen allerdings für weitere Projekte trotzdem groß genug auslegen solltet.
Dadurch sollte der Querschnitt bei 35 Quadratmillimeter liegen – nur so kann dem Brandschutz Rechnung getragen werden.
Das Konzept wollen wir anhand eines einfachen Beispiels noch einmal genauer erläutern.
Ältere Lichterketten sind in Reihe geschaltet. Geht jetzt ein Birnchen von dieser Kette kaputt, so schaltet sich die gesamte Lichterkette ab, da der gesamte Stromkreis unterbrochen wird.
Mit einer Parallelschaltung kann man diese Problematik umgehen.
Einen weiteren interessanten Artikel über die Parallelschaltung eines Ladeboosters und eines Solarreglers findet ihr ebenfalls auf CAMPERWELTEN.
Vorteile einer Parallelschaltung
Anhand des Beispiels haben wir auch gleich schon einen Vorteil genannt. So können die übrig gebliebenen Verbraucher auch dann noch genutzt werden, falls eines der Geräte defekt sein sollte.
Weiterhin ist eine Parallelschaltung häufig günstiger, da im Gesamtkonzept weniger Material benötigt wird (siehe Kabelquerschnitt).
Auch die Lebensdauer sollte man nicht verachten, denn durch die gleichmäßige Auslastung der Akkumulatoren halten diese bei einer parallelen Schaltung deutlich länger.
Dadurch ergibt sich ein niedriges Ausfallrisiko für alle parallel geschalteten Batterien. Ebenso ist eine Parallelschaltung flexibler, da die Leistung immer um den angegebenen Ampere-Wert erweitert wird – somit gelingen teils komplexe Stromkreisläufe.
Reihenschaltung – wie geht das eigentlich?
Wir haben jetzt so viel von der Parallelschaltung gesprochen, dass wir uns auch einmal der Reihenschaltung widmen wollen.
Bei dieser Schaltungsart wird der Pluspol einer Batterie mit dem Minuspol einer weiteren Batterie verbunden.
Dies führt man dann so lange fort, bis man alle gesamten Batterien verdrahtet hat. Hierbei erhält man eine deutlich höhere Spannung.
Eine Reihenschaltung macht immer dann Sinn, wenn möglichst viele Verbraucher an eine einzige Stromquelle angeschlossen werden sollen.
Das ist auch der Hintergrund, warum in Campingfahrzeugen häufig auf Reihenschaltung gesetzt wird, da Verbraucher wie der Kühlschrank, die Gastherme oder auch die Wasserpumpe allesamt über die Bordbatterie betrieben werden müssen.
Wer in seinem autarken Wohnmobil äußerst viele Verbraucher besitzt, verdrahtet in der Regel mehrere Bordbatterien miteinander. Somit erhält man eine höhere Spannung, sodass alle Geräte versorgt werden können.
AGM- und Lithium-Batterie parallel schalten
Die Batterietechnik schreitet immer weiter voran und mittlerweile gibt es mit den AGM- Batterien eine hohe Ausbaustufe der einfachen Gel-Batterien und selbstverständlich auch noch die Lithium-Akkumulatoren.
In diesem Abschnitt wollen wir einmal über die Unterschiede aufklären. Bei AGM-Batterien wird die Batteriesäure in Glasfasermatten gebunden, sodass diese Modelle als auslaufsicher gelten.
Ein positiver Nebeneffekt dieser Bauart ist zudem, dass die Haltbarkeit und die Kapazität im Vergleich mit einer einfachen Gel-Batterie (Angebote auf Amazon prüfen) erhöht werden.
Die Kosten halten sich dabei in Grenzen, womit auch geklärt sein dürfte, warum AGM Akkumulatoren vor allem in neuen Fahrzeugen zu finden sind.
Lithium-Akkus hingegen sind häufig bei Elektroautos und Elektromobilen anzutreffen. Diese Batterietechnik stellt aktuell die Speerspitze innerhalb der Elektrotechnik dar.
Diese Modelle besitzen eine hohe Kapazität, sind auslaufsicher und können auch mit einer Tiefentladung gut umgehen.
Somit könnte man als Camper auf die Idee kommen diese beiden Akku Techniken parallel zu schalten.
Das ist allerdings keine sonderlich gute Idee, da so die Vorteile der Lithium-Akkus und der AGM Akkus aufgehoben werden.
Weiterhin verschleißen die Batterien deutlich schneller und sind dementsprechend früher zu entsorgen.
Exkurs: Gel-, AGM oder Lithium – wo liegen die Unterschiede?
Jetzt wollen wir einmal kurz auf die Unterschiede zwischen Gel-, AGM- und Lithium-Batterien eingehen.
Die Gelbatterien sind kompakt und die Batteriesäure liegt in der Regel in einer gelatineartigen Masse vor.
Dadurch können solche Batterien nicht so einfach auslaufen, wobei anzumerken ist, dass auch die Lebensdauer etwas erhöht wird.
Das Non-Plus-Ultra der herkömmlichen Batterietechnik findet man allerdings bei den AGM-Batterien, welche noch einmal eine höhere Lebensdauer besitzen, aufgrund der Glasfasermatten allerdings auch recht breit sind (und somit nicht in das Batteriefach vieler älterer Zugfahrzeuge passen).
Besonders sind hingegen die Lithium Batterien. Diese sind ebenfalls vergleichsweise klein, bieten allerdings eine hohe Kapazität und sind besonders lange haltbar.
Das macht sie beliebt für diverse Elektrofahrzeuge, aber auch andere Endgeräte wie beispielsweise Smartphones, Tablets oder auch Laptops.
Lediglich in der Anschaffung sind die Lithium-Akkumulatoren sehr teuer, wobei sich dieser Nachteil künftig sehr wahrscheinlich noch verringern dürfte.
Hierzu haben wir auch noch einen interessanten Beitrag auf CAMPERWELTEN, der sich “AGM Batterie gegen Lithium Batterie” nennt – schaut doch einmal rein.
Welche Batterietechnik für autarke Wohnmobile?
Zum Abschluss wollen wir euch einen kurzen Rat geben, welche Batterietechnik die beste für autarke Wohnmobile.
Grundsätzlich würden wir jetzt sagen, dass Lithium-Akkumulatoren die beste Wahl darstellen. So sind die Modelle robust, langlebig und können sich auch auf bis zu 20 Prozent entladen, ohne dass Schäden an den Zellen auftreten.
Diese Batterietechnik ist allerdings in der Anschaffung sehr teuer und daher stellen AGM-Batterien einen adäquaten Ersatz dar (diese Kosten rund ⅕ des Preises der Lithium-Akkus).
Daher ist unsere Empfehlung (nach aktuellem Stand): die AGM-Batterien, aufgrund des guten Preis-Leistungsverhältnis.
ZUSAMMENFASSUNG
In unserem heutigen Artikel haben wir uns angeschaut, was man machen muss, wenn man im Wohnmobil 2 Batterien parallel schalten möchte.
Dies ist unabhängig des Typs ohne weitere Probleme möglich, allerdings sollte aus Gründen der Lastverteilung auf dieselben Fabrikate gesetzt werden.
Ansonsten kann es passieren, dass die Batterien schneller einen Defekt erleiden und dann ausgetauscht werden müssen.
Welche Hürden es zu nehmen gilt, wenn man beim VW T5 eine Zweitbatterie nachrüsten möchte, verrät euch der folgende Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: 2 Batterien im Wohnmobil parallel geschaltet (Rechte: Canva)