Die Stromversorgung eines Wohnmobils oder Wohnwagens ist wichtig und heutzutage ein essenzieller Bestandteil.
Im Laufe der Zeit sind eine Vielzahl an Batterie Techniken entstanden (und ebenso wieder verschwunden).
Ein Dauerbrenner sind die AGM-Batterien und genau mit diesen wollen wir uns im folgenden Ratgeber beschäftigen.
Hierbei wollen wir uns die Frage stellen, ob man eine AGM-Batterie an einer Lichtmaschine laden kann.
Wir wünschen euch viel Spaß mit diesem Artikel auf CAMPERWELTEN (wo euch noch viele andere erwarten!).
AGM-Batterie mit einer normalen Lichtmaschine laden?
Wir beginnen direkt mit dem Hauptpunkt unseres heutigen Artikel, und zwar wollen wir prüfen, ob man eine AGM-Batterie an einer “normalen” Lichtmaschine laden kann.
Doch was ist in diesem Punkt eigentlich normal? Hierzu eine kleine Einordnung:
- intelligente Lichtmaschinen: Arbeiten mit unterschiedlichen Spannungen (von 12 Volt bis 15 Volt).
- einfache Lichtmaschinen: Arbeiten mit einer festen Spannung (beispielsweise 14 Volt).
Dementsprechend gibt es eine normale Lichtmaschine überhaupt nicht, doch glücklicherweise helfen einem in solchen Bereichen Hersteller weiter.
So ordnet Varta seine Silver Dynamic AGM (Angebote gibt es auf Amazon) Batterien in neueren Fahrzeugen (mit und ohne Start-Stopp-System) ein.
Hintergrund ist, dass Zugfahrzeuge mit Start-Stopp-System kurzfristig viel Energie (beim Anlassen) bereitstellen müssen.
Ein einfacher Blei-Gel-Akkumulator würde dies schnell erschöpfen. Durch die gute Haltbarkeit und die hohe Belastbarkeit werden AGM-Batterien in vielen modernen Fahrzeugen eingesetzt.
Da diese Akkumulatoren unabhängig von der Lichtmaschine verbaut werden, kann man eine AGM-Batterie mit der Lichtmaschine eines modernen Fahrzeugs laden.
Modern deshalb, da nur diese die aktuellen Kennlinien unterstützen, wodurch die Batterien schonend geladen werden.
Den Fall mit “klassischen” Lichtmaschinen schauen wir uns übrigens auch noch an!
Wie ihr eine intelligente Lichtmaschine überlisten könnt, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN.
Was sind eigentlich AGM-Batterien?
Schauen wir uns jetzt einmal die Technik an, die sich hinter AGM-Akkumulatoren verbirgt.
AGM ist dabei die Abkürzung für “Absorbent Glas Mat” und insgesamt fallen diese Batterien durch ihre Größe auf.
Dies liegt daran, dass die Säure (beziehungsweise das Gel) in Glasfasermatten gebunden wird, was diese Batterien auslaufsicher macht.
Interessant dabei ist der positive Nebeneffekt, denn die Batterien sind relativ unempfindlich gegenüber plötzlichen Spannungswechseln und sind somit das Optimum für Start-Stopp-Fahrzeuge.
Tatsächlich gibt es aktuell nur eine Batterietechnik (in der Massenproduktion), die nochmals effizienter ist – die Lithium-Batterien, zu denen wir später noch einmal kommen werden.
Da Lithium-Akkus recht teuer sind, kommen diese Modelle aktuell nur in Elektroautos und Elektro Wohnmobilen zum Einsatz.
Zur Entnahme Kapazität von AGM-Batterien
Die Unempfindlichkeit haben wir bereits angesprochen, doch wie hoch ist eigentlich die Entnahme Kapazität?
Zur Aufklärung: Bei der Entnahme Kapazität handelt es sich um die Kapazität, die entnommen werden kann, ohne dass die Batterie einen Schaden nimmt.
Bei Blei-Gel-Akkumulatoren liegt dieser Wert bei rund 20 bis 25 Prozent. Somit muss ein solcher Akku bei einer Kapazität von 80 Prozent geladen werden.
Eine AGM-Batterie hält etwas länger durch. Dort sind es maximal 40 Prozent, was die Effizienz dieser Technik noch einmal unterstreicht.
Insgesamt sind die Modelle auch recht unempfindlich, wenn man eine AGM Batterie falsch geladen hat.
Weitere Informationen haben wir im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN für euch zusammengestellt.
AGM-Batterien in alten Fahrzeugen einbauen – ist das sinnvoll?
Damit kommen wir zum nächsten Punkt, den wir schon einmal angesprochen hatten. Wir wissen bisher, dass AGM-Akkus deutlich unsensibler als einfache Blei-Gel-Akkus sind.
Zur effizienten Ladung ist es allerdings wichtig, dass eine passende Kennlinie benutzt wird.
Diese Kennlinien haben alte Fahrzeuge nicht und so ist die Ladung einer AGM-Batterie über die Lichtmaschine (Angebote auf Amazon checken) nicht empfehlenswert.
Auf Dauer würde die AGM-Batterie einen Defekt erleiden, da nicht alle Zellen angesprochen werden.
So liegt die Leistung bei klassischen Kastenwagen wie dem VW T4 oder T5 bei etwa 14,4 Volt – eine AGM-Batterie benötigt hingegen 14,8 Volt.
Als Fazit kann man festhalten, dass diese Praxis nicht zu empfehlen ist.
Tipp: Sollte die Starterbatterie defekt sein, so kann man kurzfristig die AGM-Bordbatterie einbauen, um bis zur nächsten Werkstatt oder Teilehändler zu kommen.
AGM und Solar – das gilt es zu beachten
Ein moderner Camper (auch umgebaute Kastenwagen) setzt auf eine Solaranlage, sodass man das Wohnmobil auch autark nutzen kann.
Eine Solaranlage alleine kann nicht viel und so wird auch noch ein Wechselrichter, ein Solarregler (ab 10 Euro bei Amazon) und die passende Batterie benötigt.
Zuerst einmal sollte man sich damit befassen, wie viel Leistung die Bordbatterie haben muss.
Dazu prüft man zuerst, wie hoch der tägliche Verbrauch der genutzten elektronischen Geräte ist. Von diesem Punkt aus geht man weiter, sodass man drei Tage nur von der Batterie leben kann.
Unsensibel sind dabei sowohl Lithium- als auch AGM-Batterien – letztere sind dabei sogar recht günstig.
Mit einem MPPT-Laderegler (aktuelle Angebote auf Amazon checken) können auch AGM-Akkus eingesetzt werden, wobei die Zellen nach einem Muster angesprochen werden – was wiederum die Lebensdauer der Batterie erhöht.
Übrigens, ob man eine Wohnwagen-Batterie über eine Lichtmaschine laden kann, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN – wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen.
LifePo- oder AGM-Batterien?
Wir haben jetzt schon häufig die Lithium-Akkus angedeutet und wollen diese jetzt einmal kurz vorstellen.
Lithium-Akkus kommen in vielen Geräten zum Einsatz und sind vor allem bei Smartphones und ähnlichen Handhelden gängige Praxis.
In größeren Formaten sind diese zudem in Elektroautos und E-Campern und erreichen dabei sogar gute Fahrleistungen und Reichweiten.
Möglich wird dies durch die hohe Energiedichte, welche die Akkus erbringen. Darüber hinaus sind sie noch einmal unsensibler und können auch Tiefentladungen gut abdecken.
So kann die Entladekapazität auf bis zu 20 Prozent heruntergedrückt werden, ohne dass die Batterie Schaden nimmt.
Einen großen Nachteil gibt es allerdings, denn die Batterien sind teuer und Lithium gehört zu den seltenen Erden.
In vielen Bereichen sind daher die AGM-Batterien die passende Wahl zwischen Effizienz und Kosten.
ZUSAMMENFASSUNG
AGM-Batterie an einer Lichtmaschine laden – Ja, das ist ohne weiteres möglich, aber man muss beachten, dass die Kennlinie beachtet wird.
Vor allem bei klassischen Wohnmobilen stellt dies ein Problem dar, da diese die Kennlinien nicht unterstützen.
Somit wird die AGM-Batterie ineffizient geladen, was wiederum die Lebensdauer deutlich verringert.
Eine tiefentladene Batterie sollte man daher besser mit einem Ladegerät laden und nicht über die Lichtmaschine.
Ansonsten sind AGM-Batterien aktuell eine sehr gute Wahl. Dies gilt auch im Vergleich zu den effizienten Lithium-Batterien (was auf den hohen Anschaffungspreis zurückzuführen ist).
Falls ihr wissen wollt, welche Firmen Lithium-Akkus einbauen, dürft ihr den folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN nicht verpassen.
Titelfoto: AGM Batterie an Lichtmaschine laden (Rechte: Canva)