Wenn du mit dem Wohnmobil unterwegs bist, benötigst du natürlich Strom, um die Wasserpumpe, den Wasserkocher und Ladegeräte betreiben zu können.
Sofern du keinen Landstrom zur Verfügung hast, muss also eine sogenannte Versorgungsbatterie her.
Vielleicht benötigst du aber auch eine neue Starterbatterie.
In beiden Fällen hast du die Wahl zwischen verschiedenen Batterietypen.
Die gängigsten sind Bleisäurebatterien, Gel Batterien, AGM- und Lifepo4-Batterien.
Damit du nicht gleich überfordert wirst, wollen wir uns in diesem Beitrag hauptsächlich mit der AGM Batterie sowie der Gelbatterie befassen, denn einige Camper sind der Annahme, AGM Batterie gleich Gelbatterie.
In den Haupteigenschaften ähneln sich die Batterien schon sehr. Sie sind Lagetolerant, vibrationsfest und sicher. Die AGM Batterie hat aber z.B. einen höheren Startstrom durch niedrigen Innenwiderstand, wodurch die Batterie bevorzugt für Fahrzeuge mit Start-Stopp Funktion genutzt wird.
In diesem Beitrag habe ich die beiden Batterietypen mal genauer unter die Lupe genommen und führe dir die Unterschiede vor.
AGM Batterie und Gelbatterie Unterschiede
Während bei einer AGM Batterie das Elektrolyt in Glasfaservlies gebunden wird, wird bei der Gelbatterie die Schwefelsäure in Kieselsäure gebunden, wodurch eine gelartige Substanz entsteht.
AGM-Batterien sind selbst bei Beschädigungen auslaufsicher, da die Säure in Glasfaservlies gebunden ist.
Auch Schräglagen sind für eine AGM Batterie kein Problem.
Der größte Vorteil entsteht aber durch den niedrigen Innenwiderstand, wodurch ein höherer Startstrom ermöglicht wird.
Im Gegensatz zur Gelbatterie können somit hohe Ströme entnommen werden.
Bevorzugt werden AGM-Batterien in Fahrzeugen mit Start-Stopp Funktion, Wohnmobilen und Zweiradbereich verwendet.
Gelbatterien sind mit einem Überdruckventil ausgestattet, wodurch bei zu hohen Strömen Gas entweichen kann.
Da entwichene Flüssigkeit nicht nachgefüllt werden kann, muss zwingend ein passendes Ladegerät verwendet werden.
Durch die Entnahme von hohen Strömen, wird die Lebensdauer der Batterie reduziert.
Auch das Aufladen der Batterie dauert länger, als bei einer AGM Batterie.
Für hohe Lade- und Entladeströme ist die Bleibatterie somit nicht geeignet. Gelbatterien finden ebenfalls oft im Wohnmobilbereich Verwendung.
Doch welche Batterie ist nun besser geeignet?
Pauschal lässt sich das nicht so einfach sagen, da eine Gelbatterie nicht zwangsweise schlechter sein muss. Auf der anderen Seite muss eine AGM Batterie nicht immer die beste Entscheidung sein.
Oft hängt es vom Stromverbrauch, der Einbauposition und den generellen Urlaubs-Umständen ab.
Vielleicht sollten wir uns also erstmal mit den Nachteilen der jeweiligen Batterien befassen.
Welche Nachteile hat eine AGM Batterie?
Nachdem wir nun die Unterschiede feststellen konnten, möchte ich dir nochmal kurz die daraus resultierenden Nachteile auflisten.
- Oft in der Anschaffung teurer
- Benötigen ein spezielles Ladegerät
- Ältere Akkutester können AGM Batterien unter Umständen nicht testen
- Reagieren empfindlich auf Überladung
Auch wenn du nicht die AGM Batterie mit einem normalen Ladegerät laden kannst, überwiegen die Vorteile dennoch. Gerade, wenn hohe Ladeströme benötigt oder ein Wechselrichter verwendet werden soll, punktet die AGM Batterie.
Welche Nachteile hat eine Gelbatterie?
- Spezielles Ladegerät notwendig
- Vergleichsweise schweres Gewicht
- Empfindlich bei niedrigen Temperaturen (Leistungsverlust)
- Nicht für hohe Stromflüsse geeignet
- Längere Ladezeit
Hier wird also schon deutlich, dass die AGM Batterie besser abschneidet. Dennoch musst du dich nicht zwangsläufig gegen eine Gelbatterie entscheiden.
AGM oder Gel Batterie fürs Wohnmobil?
Welche Batterie besser geeignet ist, hängt vom Nutzungsverhalten ab.
Willst du zum Beispiel einen Wechselrichter betreiben und bist oft in kühlen Gegenden unterwegs, eignet sich eine AGM Batterie deutlich besser.
Gelbatterien reagieren empfindlich auf kühle Temperaturen und sind somit für Wintercamper weniger geeignet.
Auch wenn hin und wieder höhere Ströme benötigt werden, ist eine AGM Batterie die bessere Wahl.
Nutzt du die Batterie dagegen nur gelegentlich für ein paar Wochen im Jahr und bist viel auf Campingplätzen mit Landstrom unterwegs oder kommst mit niedrigen Strömen aus, kannst du auch eine Gelbatterie verwenden.
Generell sind AGM und Gel Batterien für Nutzer mit einem normalen Stromverbrauch sehr gut geeignet. Beide Batterien gelten als wartungsfrei und sind unempfindlich gegen Vibrationen.
Wer viel Strom verbraucht und autarke Wohnmobile mit einer soliden Stromversorgung bevorzugt, der sollte sich generell für eine Lifepo4 Batterie entscheiden.
Diese sind in der Regel aber auch um einiges teurer als die oben genannten Batterietypen. Hier musst du mehrere 100 Euro einplanen.
Wo dürfen AGM Batterien nicht verbaut werden?
Kommen wir nun noch zu einem Punkt, auf den ich bisher nicht eingegangen bin, der aber wichtig sein könnte.
AGM Batterien sollten nicht in Motornähe verbaut werden, da die Batterie empfindlich auf Hitze reagiert.
Die Lebensdauer kann dadurch stark beeinträchtigt werden.
Außerdem ist eine AGM Batterie nicht für alle Fahrzeugtypen geeignet. Schwierig wird es in vielen Fällen zum Beispiel bei Fahrzeugen bis Baujahr 1990.
Die Spannungen reichen hier oft nur bis 13 V, wodurch eine Vollladung der Batterie meistens nicht möglich ist.
Fahrzeuge ab Baujahr 2000 haben in der Regel eine Spannung zwischen 14 und 15 Volt, was wiederum ausreichend ist.
Willst du zum Beispiel von einer Nassbatterie auf eine AGM Batterie wechseln, solltest du also die Spannung und das Baujahr vorher überprüfen.
AGM Batterie oder Gelbatterie – wie sind die Kosten?
Preislich liegen AGM-Batterien meistens etwas höher als Gel Batterien.
Dennoch kannst du für beide Batterietypen zwischen 150 und 200 Euro einplanen.
Hier habe ich mal eine Gelbatterie für ca. 190 Euro für dich verlinkt.
Auch eine gute AGM Batterie kostet zwischen 180 und 200 Euro.
Entscheidend für den Preis ist natürlich noch, wieviel AH benötigt werden.
Willst du die Wohnwagen Batterie über Lichtmaschine laden, findest du hier hilfreiche Tipps.
Fazit
Generell sind AGM-Batterien und Bleibatterien für Camper mit einem normalen Stromverbrauch gut geeignet.
Preislich gibt es leichte Unterschiede, aber der Preis sollte kein Hauptkriterium bei der Entscheidung sein.
Viel wichtiger ist, welche Spannung dein Fahrzeug hat, ob du einen Wechselrichter verwenden willst und ob hohe Ströme benötigt werden.
Außerdem kann entscheidend sein, ob du viel zur kalten Jahreszeit unterwegs bist.
Anhand dieser Punkte kannst du dann gut entscheiden, welche Batterie für dich besser geeignet ist.
Ich hoffe, dir hat mein Beitrag gefallen und ich konnte dir die Entscheidung etwas leichter machen.
Ich würde mich freuen, dich bald wieder auf CAMPERWELTEN begrüßen zu dürfen.
Titelfoto: AGM Batterie wirft Fragen auf (Rechte: Canva.com)