Dieselheizungen stellen eine gute Alternative zur Gasheizung dar.
Eine Schwachstelle ist allerdings das Thema Ruß, denn ist der Brennraum verrußt, geht die Heizung automatisch auf Störung.
Um diesem Problem vorzubeugen, sollte eine Dieselheizung regelmäßig freigebrannt werden.
Das klingt für dich wahrscheinlich nun abenteuerlicher, als es in Wirklichkeit ist.
Aus diesem Grund habe ich mich mit dem Thema befasst und möchte dir verraten, was mit Dieselheizung Wohnmobil freibrennen eigentlich gemeint ist.
Zudem stelle ich dir zwei verschiedene Möglichkeiten vor, wie du die Heizung selbst freibrennen kannst.
Darüber hinaus habe ich noch andere nützliche Informationen für dich.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen.
Wohnmobil Dieselheizung verrußt – Ursachen
Erstmal möchte ich dir erklären, warum es überhaupt zu Verrußungen bei einer Dieselheizung kommen kann.
Bei einer Gasheizung werden die Energieträger nahezu vollständig verbrannt. Eine alte Truma Heizung mit Gasbetrieb hat diese Probleme also weniger.
Anders verhält es sich bei einer Dieselheizung.
Hier können sich immer wieder Rückstände bilden, welche sich im Brennraum ansammeln und mit der Zeit festsetzen.
Geschieht das übermäßig, kann es passieren, dass die Heizung automatisch auf Störung geht.
Die Problematik besteht vor allem bei Heizungen, die überwiegend im Teillastbetrieb, sprich auf kleinster Stufe betrieben werden.
Dadurch kommt es zu keiner ausreichenden Brennraumtemperatur.
Infolgedessen legen sich unverbrannte Brennstoffe im Brennraum als Ruß ab.
Woran erkenne ich eine verrußte Wohnmobil Dieselheizung?
Beim nächsten Heizvorgang verbrennen diese Ablagerungen nun wieder. Häufig erkennst du dies an einer schwarzen Qualmbildung am Außenkamin.
Die Nachbarn auf dem Campingplatz freuen sich darüber meistens nicht und reagieren verständlicherweise oft sehr empfindlich.
Wird das Problem nicht behoben, können verschiedene Bauteile verkoken und die Heizung kann nicht mehr richtig arbeiten.
Schlimmstenfalls geht sie auf Störung und funktioniert gar nicht mehr.
Um das Problem zu beheben, empfiehlt der Hersteller, die Dieselheizung regelmäßig freizubrennen.
Das ist vor allem dann wichtig, wenn die Heizung nur im Teillastbetrieb, also zur Temperaturerhaltung genutzt wird.
Das ist leider häufig der Fall.
Doch selbst wenn die Heizung unter Volllast betrieben wird, kann das Problem bestehen.
Ist eine bestimmte Innenraumtemperatur erreicht, schaltet sich die Heizung wieder automatisch ab und springt erst an, wenn der Innenraum heruntergekühlt ist.
Somit kommt es zu mehreren Brennstarts und es wird kein Volllastbetrieb über einen längeren Zeitraum ermöglicht.
Was ist also zu tun?
Wie brenne ich eine Dieselheizung frei?
Das Gute ist, dass du eine Dieselheizung einfach selber freibrennen kannst.
Du brauchst dafür weder einen Fachmann noch besondere Kenntnisse. Nicht mal Werkzeug wird benötigt. Klingt doch prima, oder?!
So funktioniert es:
- Türen und Fenster am Wohnmobil öffnen
- Heizung auf 30 Grad beziehungsweise MAX einstellen
- Heizung mindestens 60 Minuten laufen lassen
In diesem Zeitraum solltest du dich nicht im Wohnmobil aufhalten.
Also am besten schnappst du dir ein Bierchen und entspannst dich an der frischen Luft. 😉
Deine Heizung läuft in dieser Zeit auf Volllast und alle Rückstände werden verbrannt. Da die Fenster und Türen geöffnet sind, kühlt die Innenraumtemperatur immer wieder runter und die Heizung geht nicht aus. Zumindest, wenn es draußen kühler ist.
Im Sommer hast du hier ein Problem. Aber auch da gibt es eine Lösung.
Einige Camper haben übrigens die Dieselstandheizung als Background Heizung nachgerüstet, falls die Alde Heizung Probleme macht.
Dieselheizung über Warmwasserbereitung freibrennen
Eine andere Möglichkeit ist es, die Dieselheizung über die Warmwasserbereitung freizubrennen.
Das ist zwar etwas aufwändiger, aber wenn du ohnehin warmes Wasser benötigst, gar nicht mal so verkehrt.
Und so funktioniert es:
Warmwasserbereitung auf 60 Grad stellen
Wasser ablassen, sobald die Temperatur erreicht ist
Kaltes Wasser nachströmen lassen und warten, bis Temperatur wieder erreicht ist
Dieser Vorgang muss ebenfalls 60 Minuten lang wiederholt werden.
Das abgelassene Wasser sammelst du am besten in einem Behälter, um es als Spülwasser oder Waschwasser nutzen zu können.
Am besten solltest du die Heizung 1 x im Jahr freibrennen. Wie du das machst, spielt dabei keine Rolle.
Tipp: Heizungen, die regelmäßig unter Volllast laufen, verrußen seltener beziehungsweise weniger.
Welche Dieselheizung ist die Richtige?
Abschließend möchte ich noch auf eine bekannte Problematik eingehen.
Es ist bekannt, dass überdimensionierte Dieselheizungen sehr schnell verrußen, da sie häufig nur im Teillastbetrieb laufen.
Das Phänomen ist vor allem in Kastenwagen mit überdimensionierter Heizung anzutreffen.
Die Wahl der richtigen Heizung spielt also eine wichtige Rolle.
Eine 6kW Heizung würde überwiegend nur im Teillastbetrieb laufen.
Der Innenraum erreicht schnell Temperatur, die Heizung schaltet automatisch ab und erst bei Bedarf wieder an.
Oft ist eine 2kW Heizung daher die bessere Lösung. Für einige Wohnmobile kann auch eine 4 kW Dieselheizung noch in Ordnung sein.
Hier kommt es auf die Größe an.
Eine 2 kW Dieselheizung bekommst du bereits ab 135 Euro.
Ob eine Truma Combi 4 Diesel- oder Gasheizung besser ist, erfährst du hier.
Wohnmobil Dieselheizung wie am besten freibrennen?
Oben habe ich dir zwei Möglichkeiten genannt, um die Dieselheizung freizubrennen.
Um Verkokungen zu vermeiden, solltest am besten wenig Brennstarts erfolgen.
Das Freibrennen mittels Wasser eignet sich besser, da du die Wassertemperatur einfacher kontrollieren kannst, indem du heißes Wasser ablässt und kaltes nachlaufen lässt.
Ein Raumtemperaturfühler kann dagegen nicht so einfach kontrolliert werden.
Ist der Wohnraum einmal erhitzt, kühlt er nur sehr langsam wieder herunter.
Gerade im Sommer ist es daher sinnvoll, die Heizung mittels Wasserbereitung freizubrennen.
Im Winter reicht es oft aus, wenn du alle Fenster und Türen öffnest, um die Innenraumtemperatur niedrig zu halten.
So läuft die Dieselheizung permanent durch und stellt sich nicht immer wieder automatisch aus.
Prinzipiell ist also die Jahreszeit entscheidend, wie du die Dieselheizung am besten freibrennen kannst.
Fazit
Überdimensionierte Heizungen laufen oft nur im Teillastbetrieb und neigen somit zu starker Rußbildung.
Generell ist jede Dieselheizung, die nur auf niedriger Leistungsstufe läuft, von dem Problem betroffen.
Um zu vermeiden, dass sich dunkler Qualm bildet und die Heizung auf Störung geht, solltest du die Heizung regelmäßig freibrennen.
Im Winter mittels heizen unter Volllast – im Sommer über die Warmwasserbereitung.
Glücklicherweise kann das jeder Camper selbst machen.
Du brauchst nur eine Stunde Zeit.
Ich hoffe, dir hat mein Beitrag gefallen und ich konnte dir alle Fragen beantworten – besuche uns bald wieder auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Wohnmobil Diesel Heizung (Quelle: kiravans)