Heutzutage sind Wohnmobile äußerst modern eingerichtet und verfügen über eine Vielzahl an Systemen. Da wäre beispielsweise ein Bedienmodul für die Truma-Heizung oder die diversen Steuergeräte, die den Motor und das Getriebe mit Steuerzeiten und Signalen versorgen.
Wenn ein Elektroherd verbaut wurde, kommt auch noch eine weitere Stromquelle hinzu. Das 12 Volt Bordnetz als auch die Batterie haben also einiges zu tun.
Es kann allerdings passieren, dass die Batterie damit schlicht überfordert ist und leer wird. In solchen Fällen hilft dann beispielsweise der Schaudt EBL 119 Ladebooster.
Was ist ein Ladebooster?
Bevor wir allerdings tiefer in das Thema einsteigen, wollen wir euch zuerst einmal erklären, was ein Ladebooster überhaupt ist. Dabei handelt es sich um eine kleine Gerätschaft, die in den Stromkreislauf zwischen Starter- und Bordbatterie integriert wird.
Ein Ladebooster ist vor allem seit 2014 von besonderer Bedeutung, da zu dieser Zeit die Euro 6 Norm eingeführt wurde. Mit dieser Norm wurden die Abgasvorschriften deutlich verschärft und so mussten die Automobil- und Nutzfahrzeughersteller einige Tricks einfallen lassen, um den Verbrauch zu senken.
Kleiner Exkurs: bis zu dieser Zeit war es normal, dass die Batterien eines PKWs oder eines Wohnmobils über die Lichtmaschine geladen werden. Dazu wird diese über einen Riemen angetrieben und erzeugt so Strom.
Allerdings verbraucht diese selbstverständlich auch Kraftstoff, wodurch die Hersteller auf die Idee kamen, die Lichtmaschine nur partiell laufen zu lassen. Das hat allerdings zur Folge, dass die Bordbatterie nicht geladen wird.
In solchen Fällen hilft dann ein Ladebooster, der sich als Verbraucher dazwischen klemmt.
So funktioniert ein Ladebooster
Wie bereits erwähnt, wird ein Ladebooster in das Bordnetz integriert und fungiert dort als Verbraucher. Das Motorsteuergerät nimmt dieses wahr und liefert dadurch mehr Strom, sodass auch die Bordbatterie geladen wird.
Je nachdem, welche Beschaffenheit die Batterie aufweist, wird allerdings ein anderer Ladebooster benötigt. So hängt beispielsweise die Wahl, ob der Ladebooster von Schaudt oder Votronic sein soll, auch von der Batterie ab.
Ein Ladebooster kann relativ einfach und unauffällig verbaut werden (beispielsweise in einem Schrank). Selbstverständlich gibt es auch Fachfirmen, die den Einbau vornehmen.
Beim Einbau ersetzt der Ladebooster das Trennrelais des Wohnmobils. Selbstverständlich wird auch ein Schaltplan mitgeliefert, sodass der Einbau ohne Probleme klappt.
Funktionsprinzip einer Batterie
Jetzt haben wir uns so viel mit dem Ladebooster befasst und dabei die Batterie ausgelassen, die allerdings ein essentieller Bestandteil ist. Darüber hinaus ist es wichtig, dass der Booster auf die Batterie abgestimmt wird.
Grundsätzlich findet innerhalb der Batterie ein reger Elektronenaustausch statt, stets von unedel zu edel (vom Minuspol zum Pluspol). Aktuell gibt es unterschiedliche Batterietypen:
- Eine Blei-Säure-Batterie: Häufiger Standardtyp mit flüssiger Säurefüllung
- Enhanced Flooded Battery: Batterie mit Säure und Vliesauflagen
- AGM-Batterie: In Glasfaser gebundene Säure mit hoher Festigkeit
- Blei-Gel-Batterie: Gasdichter Bleiakku mit Kieselsäure
- Lithium-Ionen-Batterie: Hohe Leistungsdichte aber auch empfindlich bei Überladung
Während die meisten Batterien unempfindlich gegenüber Überladungen sind, ist dies bei Lithium-Ionen Batterien nicht der Fall. Insofern gibt es für die letztgenannte Variante eigene Ladebooster, die auf diesen Punkt achten.
Daher ist die Wahl des Ladeboosters äußerst wichtig, damit die Batterie keinen Schaden nimmt.
Die Batterie lädt nicht? Das könnt ihr jetzt machen
Bei eurem VW T6 lädt die Zweitbatterie nicht? Dann kann es sein, dass das Trennrelais nicht richtig funktioniert. Ein Trennrelais sorgt in der Regel dafür, dass beide Batterien nach dem Starten von der Lichtmaschine geladen werden.
Allerdings, wie weiter oben bereits genannt, kann es vor allem bei modernen Fahrzeugen zu Problemen kommen. In diesem Fall ist es dann wichtig, sich einen Ladebooster anzuschaffen, der als Verbraucher dazwischen geschaltet wird.
Im ersten Schritt sollte geprüft werden, ob das Trennrelais noch richtig schaltet, dazu wird zuerst einmal der Motor gestartet. Im Anschluss daran wird mit einem Multimeter die Spannung der Batterie gemessen.
Die Spannung sollte dabei zwischen 12,4 Volt und 12,7 Volt liegen, ist diese niedriger, so kann entweder die Batterie defekt sein oder es kommt nicht genug Spannung an. Kann ausgeschlossen werden, dass die Batterie funktioniert (da diese vielleicht noch neu ist) kann die Anschaffung eines Ladeboosters sinnvoll sein.
Jetzt wird sich einmal die Batterie genauer angeschaut, um den Typ zu bestimmen. Ist die Bordbatterie eine AGM-Batterie, so ist der Schaudt EBL 119 Ladebooster die richtige Wahl.
Bei einer Lithiumbatterie wäre beispielsweise ein Modell von Votronic die passende Wahl.
Die besten Ladebooster im Überblick
Wie bereits weiter oben genannt, gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Ladeboostern. Ob der Ladebooster von Victron oder Votronic sein muss, hängt von der Batterie ab.
Der Schaudt EBL 119 Ladebooster eignet sich für AGM und Gel-Batterien ab 55 Ampere. Der Ladebooster eignet sich nur für das 12 Volt Netz, besitzt allerdings auch noch ein Batteriewächtermodul.
Aufgrund dieser Tatsache ist der Booster allerdings recht sperrig. Der Orion-Tr Smart Booster ist hingegen etwas anders und eignet sich nur zum Laden von Lithium-Ionen Batterien.
Dank Bluetooth lässt sich der Booster auch per Smartphone überwachen. Recht klein ist der Votronic VCC 1212-30 und bietet dafür eine besonders hohe Ladeleistung, die bereits bei kurzen Fahrwegen voll zur Geltung kommt.
Darüber hinaus soll der Ladebooster auch Spannungsspitzen aufnehmen und auch eine Überladung soll vermieden werden. Erstaunlich ist, dass auch ein Parallelbetrieb (bspw. mit einer Solaranlage) problemlos möglich ist.
ZUSAMMENFASSUNG
Wie wir gesehen haben, ist ein Ladebooster nicht gleich Ladebooster. Der Schaudt EBL 119 Ladebooster zum Beispiel ist nur für AGM und Gel-Batterien gedacht, während man für andere Arten auch einen anderen Booster benötigt.
Wichtig ist, dass nicht alle Probleme mit einem solchen Booster gelöst werden können, denn teilweise kann es sein, dass die Batterie selbst einen Defekt hat. Dadurch kann diese die Spannung nicht lange halten und entlädt sich entsprechend schnell wieder.
Wer einen modernen Booster sucht, der eine Anbindung per App bietet, für den wäre der Votronic VCC 1212-30 eine passende Wahl. Bei Lithium-Ionen Batterien werden hingegen andere Booster benötigt.
Kurz zusammengefasst bedeutet, dass der Booster immer auf die Batterie abgestimmt sein muss. Darüber hinaus kann es sich lohnen, lieber etwas mehr Geld auszugeben und in einen Überspannungsschutz zu investieren (denn regelmäßig eine Batterie auszutauschen geht ebenfalls ins Geld).
Wenn ihr jetzt zwischen der Wahl steht, ob es ein Booster von Schaudt oder Votronic sein soll, dann schaut euch dazu unseren Vergleich an.
Titelfoto: Ladebooster Schaudt EBL 119 (Rechte: mvm.eu)