Nahezu jedes moderne Wohnmobil und Zugfahrzeug besitzt eine Standheizung – diese sorgt schnell und einfach für wohlige Wärme im Innenraum.
Doch wie lange kann man die Standheizung laufen lassen, bis die Batterie leer ist? In Abhängigkeit von der Kapazität und der Außentemperatur kann eine volle KFZ-Batterie rund 10 bis 12 Stunden Strom für die Standheizung liefern. Ab diesem Zeitpunkt wird es für den Anlasser problematisch, denn dann liefert die Starterbatterie nicht mehr genug Strom, um diesen drehen zu können.
Als Faustformel kann man als Camper festhalten, dass bei 30 Minuten Standheizung, das Wohnmobil 30 Minuten gefahren werden sollte.
Auf all diese Aspekte wollen wir im folgenden CAMPERWELTEN-Artikel noch genauer eingehen.
Wie lange kann man eine Standheizung laufen lassen?
Eine Standheizung sorgt für wohlige Wärme im Innenraum und so besitzen viele moderne Camper und Fahrzeuge eben eine solche Zusatzheizung.
Doch wie wird sie betrieben und wie lange kann man sie laufen lassen? Diese Fragen wollen wir nachfolgend einmal genauer behandeln.
Im Schnitt kann man festhalten, dass pro Minute, die die Standheizung läuft, auch ein Ampere der Batterie verbraucht wird.
Das ist zumindest schon einmal die Faustformel. Darüber hinaus haben Unternehmen allerdings auch noch bei Berechnungen angestellt.
So gilt, dass eine vollgeladene und gesunde Batterie eine Standheizung für mindestens 24 Stunden betreiben kann.
In der Praxis werden Standheizungen allerdings vornehmlich im Winter eingesetzt, wodurch sich die Leistung auf etwa 12 Stunden reduziert
Hintergrund ist, dass für die Stadt des Motors mehr Energie benötigt wird, die wiederum die Batterie ihrer Reserve behalten muss.
Wir zeigen euch daher in den nachfolgenden Abschnitten, welche Alternativen es gibt und nicht von der Starterbatterie abhängig zu sein.
Wie wichtig die Wartung einer Standheizung darüber hinaus ist, erfahrt ihr im folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN.
Standheizung über Bordbatterie laufen lassen?
Vor allem in Zugfahrzeugen ist die Starterbatterie auch gleich die Bordbatterie, da die elektronischen Komfortsysteme nicht sonderlich ausgeprägt sind (und auch nicht sein müssen).
Bei einem Wohnmobil sieht es selbstverständlich anders aus, denn dort müssen eine Ambientebeleuchtung, eine Wasserpumpe, ein Boiler und mehr über eine Batterie gespeist werden.
Hierzu haben diese Modelle in der Regel auch noch eine Bordbatterie. Es ist also durchaus sinnig, eine Standheizung über die Bordbatterie zu betreiben – denn so bleibt die Starterbatterie rein für den Motor vorbehalten.
Für Fahrzeuge empfiehlt es sich, eine weitere Batterie beispielsweise im Kofferraum anzuschließen und einzubauen.
Dadurch kann eine Standheizung deutlich länger betrieben werden. Hintergrund ist, dass als Vorsichtsmaßnahme die Standheizung in einem Zugfahrzeug rund 30 Minuten betrieben wird, damit es auch weiterhin noch gestartet werden kann.
Standheizung und Batterie Ladegerät gleichzeitig betreiben?
Als nächstes wollen wir die Frage beantworten, ob man eine Standheizung und ein Ladegerät gleichzeitig betreiben kann und darf.
Zuerst einmal spricht nichts gegen dieses Konzept. Beim genaueren Hinsehen allerdings muss man für eine ausreichende Belüftung sorgen, da ansonsten Abgase und Stickoxide im geschlossenen Raum verbleiben und es somit zu gesundheitlichen Schäden kommt.
Dementsprechend sollte man das Fahrzeug unter einem Carport oder auch auf einem Wohnmobilstellplatz laden. In einer Garage oder gar in einem Parkhaus sollte man komplett verzichten.
Der Vorteil des gleichzeitigen Betriebs einer Standheizung eines Ladegerätes ist, dass somit Spannungsspitzen vermieden werden.
Beim Kauf solltet ihr allerdings immer auf eine Standheizung mit CE-Kennzechnung achten.
Exkurs: Vorzüge einer Standheizung
Kommen wir jetzt zu den Vorzügen einer Standheizung. Vor allem im Winter sorgt sie für klare Sicht, ohne dass man die Scheibe freikratzen muss.
Hierzu wird die Standheizung sowohl an Dauerplus als auch am getakteten Plus angeschlossen. Im Anschluss hat man eine Fernbedienung oder eine App, über die sich Befehle an die Heizung übermitteln lassen.
So kann man morgens in Ruhe noch den Kaffee trinken und im Anschluss in ein warmes Auto steigen.
Im Falle des Campingurlaubs muss man zudem noch nicht einmal aus dem Bett steigen, um das Wohnmobil oder den Wohnwagen vorheizen.
Darüber hinaus werden die Scheiben schonend von Eis befreit und Kratzer gehören damit der Vergangenheit an.
Hinweis: Das Warmlaufenlassen des Motors ist im Geltungsbereich der Straßenverkehrsordnung verboten.
Auch Elektroautos haben eine Standheizung
Die Elektromobilität macht auch nicht vor dem Campingbereich Halt und somit bieten einige Hersteller bereits Wohnmobile mit einem Elektroantrieb an.
Selbstverständlich müssen auch diese Modelle im Winter geheizt werden und somit haben sie, ähnlich wie ihre Verbrenner-Derivate, ebenfalls eine Standheizung an Bord.
Diese funktioniert allerdings nicht mit Feststoff, sondern wird mit Akkumulatoren betrieben.
Während der Fahrt wird die Leistung zusätzlich durch die verbaute Wärmepumpe unterstützt, wodurch sich der Gesamtverbrauch reduziert.
Beachtet werden muss allerdings, dass diese Modelle den Innenraum schneller aufheizen, da diese auf eine deutlich höhere Kapazität zurückgreifen können.
Warum Truma-Standheizungen unterflur verbaut werden, erfahrt ihr im folgenden Beitrag auf CAMPERWELTEN – schaut doch einmal rein.
Daran erkennt ihr eine defekte Batterie
Zum Abschluss wollen wir uns noch einmal der Erkennungsmöglichkeiten einer direkten Batterie widmen.
Es gibt diverse Anzeichen, die ein defekter Akkumulator mit sich bringt. Hierzu gehören:
- erschwerter Motorlauf
- schon nach kurzer Standzeit ist die Batterie leer
- das Licht wird während der Fahrt schwächer
Solltet ihr die Anzeichen auf eure Batterie zutreffen, so solltet ihr über einen Austausch nachdenken. In der Regel hält eine Batterie zwischen 4 und 5 Jahre.
Um den Zustand zu ermitteln, lohnt es sich, einen Multimeter zu kaufen. Dieser wird an den beiden Polen angelegt und der ermittelte Wert abgelesen.
Dabei schließt ihr das rote Kabel am Pluspol an und das schwarze/blaue Kabel am Minuspol an.
Der abgelesene Wert sollte dann zwischen 12,4 und 12,8 Volt liegen. Liegt der Wert hingegen unter 12 Volt, so ist der Akku komplett defekt und wird sofort getauscht.
Tipp: Lithium-Akkus sind zwar deutlich teurer als eine AGM-Batterie, dafür können sie sogar auf eine Kapazität von unter 20 Prozent fallen, ohne Schaden zu nehmen.
ZUSAMMENFASSUNG
Im heutigen Beitrag haben wir uns mit der Frage befasst, wie lange man eine Standheizung laufen lassen kann, bis die Batterie leer ist.
Je nach Hersteller wird hierzu ein Wert von bis zu 1 Tag angegeben. Realistischer ist allerdings ein Wert von rund zwölf Stunden.
Hintergrund ist, dass sowohl die Außentemperatur als auch der Zustand des Akkus eine Rolle spielt.
Bei Wohnmobilen ist es daher sinnvoller, die Standheizung über die interne Bordbatterie zu laden.
Wie ihr bei der Truma das Frostcontrol ausbauen könnt, erfahrt ihr im folgenden Artikel auf CAMPERWELTEN.
Titelfoto: Eine volle KFZ-Batterie kann 10 bis 12 Stunden Strom für die Standheizung liefern! (Quelle: vvkb)