Wer sich ein Wohnmobil kauft, der möchte damit in der Regel nicht immer im eigenen Land bleiben, sondern auch einmal andere Länder und Staaten entdecken.
Neben den typischen Ländern, wie Norwegen, Spanien, Frankreich und Italien, werden jetzt auch vergleichsweise unscheinbare Länder beliebt.
Eines davon ist Montenegro. Dieser kleine Balkanstaat gehörte bis 2006 zu Jugoslawien und ist daher noch sehr jung.
Warum ihr aber unbedingt einmal mit eurem Wohnmobil nach Montenegro reisen solltet, lest ihr in diesem Beitrag.
Am Anfang etwas zu Montenegro
Wer mit dem Wohnmobil ins Ausland möchte, der denkt zu Beginn sehr wahrscheinlich nicht an einen Staat wie Montenegro, dabei hat dieser einiges zu bieten.
Dabei zählt der Staat an der Adria zu den kleineren Ländern Europas. Auf knapp vierzehntausend Quadratkilometern leben gerade einmal 621.000 Menschen.
Das Land ist Mitglied der UN und zählt als Beitrittskandidat der EU. Als solches nutzt es den Euro als Währung.
Soviel zur politischen Struktur, aber man möchte natürlich auch wissen, wie denn das Land selbst beschaffen ist.
Wie gesagt, liegt es an der Adria und bietet daher gelbe Sandstrände und blaues Wasser. Weiter im Landesinneren wird es dann bergiger.
Mit dem „Orjen“ genannten Gebirge hat Montenegro auch gleichzeitig das höchste Gebirge des gesamten „Dinariden-Gebirgszuges“.
Daneben gibt es auch noch viele Buchten und Schluchten. Diese wechseln sich Plateaus und Canyons ab.
Wanderfreunde kommen daher voll auf ihre Kosten. Mit dem Wohnmobil muss man daran denken, eine Vignette (als Eko Naknada oder auch Umweltgebühr bekannt) zu kaufen.
Diese ist ab Kauf ein Jahr lang gültig und kostet mindestens zehn Euro. Montenegro ist sowohl für seine Fisch- als auch Fleischgerichte bekannt.
Diese besonderen Regeln gelten in dem Balkanstaat
Eingangs wurde bereits die Vignette erwähnt, aber natürlich gibt es in Montenegro auch noch weitere Verkehrsregeln. Bzgl. der Geschwindigkeit gilt Folgendes:
- in geschlossenen Ortschaften: maximal 50 km/h
- außerhalb geschlossener Ortschaften: maximal 80 km/h
- auf Schnellstraßen und Autobahnen: maximal 100 km/h
Wer eine rote Ampel überfahren hat und dabei erwischt wird, der muss mit einem Bußgeld ab siebzig Euro rechnen.
Selbiges gilt auch für Alkohol am Steuer. Wird man mit dem Handy am Ohr erwischt, so sind mindestens sechzig Euro fällig.
Da Bußgeldbescheide in Deutschland aktuell noch nicht vollstreckt werden können, so muss man die Strafe meistens direkt vor Ort bezahlen.
Viele Straßen wurden in letzter Zeit saniert. Dies gilt allerdings nicht für alle Straßen und somit können auch mal Verkehrsschilder fehlen.
Wundern sollte man sich auch nicht über die stellenweise rücksichtslose Fahrweise. Ihr solltet zudem unbedingt darauf achten, dass ihr euer Abblendlicht eingeschaltet habt.
Der Hintergrund ist, dass es in Montenegro eine Lichtpflicht gibt und so solltet ihr diesbezüglich bei eurem Wohnmobil unbedingt darauf achten.
Diesen Campingplatz in Montenegro solltet ihr euch merken
Vorweg, in Montenegro ist es verboten wild zu campen. Somit ist man unweigerlich auf der Suche nach einem passenden Campingplatz.
Grundsätzlich sei gesagt, dass die Campingplätze durch einen günstigen Preis auffallen. Ein passender Platz hört auf den Namen „Camping Maslina“.
Dieser ist rund zwei Kilometer von Petrovac entfernt und besitzt und anderem ganze Olivenhaine.
Daneben gibt es auch noch andere Baumkulturen wie Eichen oder Ulmen. Camping Maslina besitzt 120 Stellplätze.
Die Ausstattung reicht von öffentlichen Toiletten, über Duschen bis hin zu Strom und freies WLAN. Wie bereits erwähnt, ist die nächste Stadt gerade einmal zwei Kilometer entfernt.
Diese kann also zu Fuß innerhalb von dreißig Minuten erreicht werden. Wer an die Adria möchte, hat gerade einmal zweihundert Meter vor sich.
Aufgrund der guten Einkaufsmöglichkeiten müsst ihr also nicht über Wohnmobil überladen. Aber um wieviel Prozent darf ein Wohnmobil überladen sein?
Damit kein Bußgeld droht, darf das Wohnmobil maximal bis zu fünf Prozent überladen sein. Ab fünf Prozent wird ein Bußgeld von zehn Euro fällig.
Darüber hinaus gelten auch noch die folgenden Vorschriften:
- ab zehn Prozent Überladung: 30 Euro
- ab zwanzig Prozent Überladung: 95 Euro sowie 1 Punkt in Flensburg
Wer es genau wissen möchte, der kann sich auch eine passende Reisemobilwaage kaufen.
Dabei wird jedes Rad einzeln auf die Waage gestellt. Die Summe ergibt dann das Gesamtgewicht.
Vor allem jemand, der häufig unterwegs ist, sollte sich die Anschaffung einer solchen Waage überlegen.
Kontakt und Adresse – Camping Maslina
- Name: Camping Maslina
- Straße und Hausnummer: Buljarica bb 85
- PLZ und Ort: 300 Petrovac, Montenegro
- Webadresse: Camping Maslina
- Preise ab: acht Euro zzgl. ein Euro Wohnsteuer pro Nacht und Person
Reisetipp 1: das altehrwürdige Budva entdecken
Soviel also zu den Rahmenbedingungen. Jetzt wollen wir euch aber endlich unsere Top vier Reiseziele vorstellen.
Wie wäre zu Beginn mit dem ältesten Ort der gesamten Adria? Dieser hört auf den Namen Budva und beherbergt etwa 13.000 Menschen.
Gegründet wurde die Stadt vor etwa 2.500 Jahren von Kadmos, dem König von Theben. Dieser war darüber hinaus auch der Sohn des griechisch-phönizischen Königs Agenor.
1979 wurde die Stadt bei einem Erdbeben nahezu vollständig zerstört, aber in der Folgezeit originalgetreu wieder aufgebaut.
Beeindrucken ist die Altstadt, welche von einer Stadtmauer umgeben ist und aktuell unter Denkmalschutz steht. In den schmalen Gassen laden viele Cafés zum Verweilen ein.
Zu den wohl interessantesten Bauwerken zählt die Kirche des Heiligen Johannes aus dem neunten Jahrhundert.
Ebenso ist auch die Kirche der heiligen Dreifaltigkeit begehbar und beeindruckt durch die imposante Architektur.
Etwas fernab von Budva gibt es noch das Kloster Podmaine. Dieses kleine Kloster eignet sich perfekt, um eine Wanderung zu starten.
Daneben lässt sich auch noch die Festung Kosmač, die im Jahre 1840 durch Österreich-Ungarn erbaut wurde.
Die Festung befindet sich auf einem Gebirgsplateau und bietet eine atemberaubende Weitsicht in die adriatische Bucht.
Leider kann dieser Zeitzeuge der Geschichte nicht besucht werden, da sie als einsturzgefährdet gilt.
Seit Herbst 2018 wird über eine Restauration nachgedacht. Vor der Bucht von Budva lässt sich eine kleine Insel namens „Sveti Nikola“ finden.
Diese war früher über eine kleine Landenge erreichbar, welche mittlerweile aber komplett überspült ist.
Im Volksmund ist die Insel auch unter dem Namen „Havaj“, abgeleitet von Hawaii, bekannt. Die Insel ist bis auf den Leuchtturmwärter vollständig unbewohnt.
Die Jaz Beach als Partyziel
Nach etwas Sightseeing, möchte man natürlich etwas anderes erleben. Dazu lädt der Strand Jaz ein, der rund drei Kilometer von Budva entfernt liegt.
Der Strand ist auf der einen Seite von der Adria eingerahmt, während sich auf der gegenüberliegenden Seite malerische Klippen und Berge erheben.
Diese sind mit einigen Aussichtsplattformen ausgerüstet, wodurch sich das beeindruckende Panorama besser bestaunen lässt.
Der Strand gliedert sich dabei in drei Abschnitte:
- Jaz 1: felsiger Abschnitt mit FKK-Strand
- Jaz 2: kleine Kieselsteine wechseln sich mit goldenem Sand ab
- Jaz 3: besteht aus reinem Sand und es verläuft ein kleiner Bach am Strand entlang
Am ersten Abschnitt Jaz 1 entspannen die Touristen und müde Camper auf Felsen und lassen sich eine frische Brise um die Nase wehen.
Jaz 2 ist dagegen weicher, wobei man es vermeiden sollte, barfuß über den Strand zu laufen. Das Wasser selbst ist in diesem Bereich sehr sauber und rein.
Daher ist Jaz 2 vor allem für Familien mit kleinen Kindern geeignet. Bei Jaz 3 gibt es goldenen Sand.
An allen Stellen gibt es sowohl öffentliche Toiletten als auch Duschen, an denen man sich vom Salzwasser befreien kann.
Daneben kann man sich auch Liegestühle und Sonnenschirme gegen einer Gebühr von zehn Euro ausleihen.
Umkleidekabinen sind ebenfalls vorhanden. Spielplätze für Kinder gibt es allerdings nicht.
Der Strand sollte zwischen Juli und September besucht werden, denn dann liegt die Lufttemperatur bei rund dreißig Grad Celsius.
Das Wasser der Adria erwärmt sich in dieser Zeit auf angenehme sechsundzwanzig Grad Celsius.
Geschäfte und Restaurants gibt es ebenfalls in Strandnähe.
Reisetipp 2: Der Nationalpark Durmitor ist ein perfektes Wanderziel
Wer dagegen gerne wandern möchte, der sollte den Nationalpark Durmitor besuchen. Dieser Park gehört seit 1980 zum UNESCO-Welterbe und belegt in Reiseführern stets die ersten Plätze.
Das kommt auch nicht von ungefähr, denn die spektakuläre Landschaft umfasst auch das namensgebende Bergmassiv.
Neben dem höchsten Gipfel lässt sich dort auch die tiefste Schlucht finden. Ebenso werden Wanderer von den vielen blauen Bergseen verzaubert.
Interessant sind vor allem auch die Wälder, für die Montenegro bekannt ist.
Aufgrund der Unterteilung zwischen mediterranem und alpinem Klima lassen sich Durmitor-Nationalpark sowohl Kiefern als auch Pappeln finden.
Darüber hinaus lassen sich in dem Nationalpark auch die ältesten der ursprünglichen Kiefernwälder Europas entdecken.
Das Panorama ist atemberaubend und die Weitsicht beeindruckend. Es muss allerdings beachtet werden, dass sich auch das Klima schnell ändern kann.
Wanderlustige Camper, sind daher auch schon im Juli von Schneefall überrascht worden. Somit sollte man sich für alle Eventualitäten ausrüsten.
Beachtet werden muss außerdem, dass es nur sehr wenige Hütten gibt. Daher sollte man sich mit allem notwendigen eindecken.
Die längste und tiefste Schlucht ist die Tara-Schlucht. Sie ist dabei 78 Kilometer lang und 1,3 Kilometer tief.
Damit gehrt sie mit zu den tiefsten Schluchten auf der gesamten Welt. Auch der Gletschersee „Crno Jezero“ kann den Campingfreund beeindrucken.
Dieser schwarze See trägt zur Entspannung bei und ist nur einer von achtzehn Gletscherseen, welche es in dem Nationalpark zu finden gibt.
Bei dem See handelt es sich aber nicht etwa nur um einen See, sondern er unterteilt sich in zwei Seen.
Da wäre zum einen der große See, auch „Veliko Jezero“ genannt. Dieser ist an der tiefsten Stelle 26 Meter tief.
Daneben gibt es noch den kleinen See, der unter der einheimischen Bevölkerung als „Malo Jezero“ bekannt ist.
Dieser See ist rund fünfzig Meter tief. Im Hochsommer kann es allerdings passieren, dass beide Seen vollständig austrocknen.
Reisetipp 3: Das Kloster Ostrog besichtigen
Ein Tourismusmagnet ist das Kloster Ostrog, welches sich wie im Panorama strahlend weiß aus einem Felsmassiv erhebt.
Alleine dadurch beeindruckt das Kloster viele Touristen, denn es sind Bilder, die man so nur von Postkarten kennt.
Die Mönche legten den felsigen und steilen, neunhundert Meter langen Weg barfuß zurück. Das kann man sich als Camper so nicht mehr vorstellen.
Mit dem Wohnmobil oder auch Campingbus kann man die Serpentinen auch motorisiert zurücklegen.
Kommen wir einmal zur Geschichte des Klosters, denn die besondere Bauweise hat einen ganz einfachen Grund.
Gegründet wurde das Kloster 1656 von Vasilije Jovanovic. Dieser musste damals aus dem alten Gotteshaus in Tvrodr ausziehen, da es von den türkischen Besatzern zerstört worden ist.
Seine neue Heimat fand er in diesem Bergmassiv und gründete dort das neue Kloster. Aufgrund des Standorts konnte es von den Besatzern nicht mehr so einfach zerstört werden.
Heutzutage ist es wie bereits erwähnt ein wahrer Tourismusmagnet und man sollte es auf der Wohnmobilreise durch Montenegro unbedingt einmal gesehen haben.
Als kleinen Exkurs wollen wir noch einmal auf die Frage eingehen, welche Länder zu Europa gehören.
Hier wären natürlich Länder wie Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Spanien oder auch Italien zu nennen. Darüber hinaus zählt auch Montenegro dazu.
Insgesamt bildet sich Europa aus 47 Staaten. Eine Sonderstellung nimmt die Schweiz ein, welches zwar zu Europa gehört, aber nicht der EU angehört.
Vereinfacht gesagt, gibt es mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen sehr viel zu entdecken. Alle Länder haben dabei ihren ganz eigenen Reiz und laden dazu ein, entdeckt zu werden.
Montenegro ist reich an seinen Tropfsteinhöhlen und besonders die Höhle in Lipa Cave ist eine Reise wert.
Tickets zu dieser interessanten Höhle können sowohl vor Ort als auch im Vorverkauf erworben werden.
Auf einer Länge von 2,5 Kilometern wird einem die Tropfsteinhöhle näher gebracht. Die Preise für einen Erwachsenen liegen bei 13,90 Euro.
Kleine Camper bis fünf Jahre zahlen einen Euro, während Jugendliche 7,90 Euro bezahlen müssen.
Die Touren starten ab zehn Uhr morgens und dauern etwa eine Stunde. Eine freie Besichtigung ist nicht möglich.
Solltet ihr einen tierischen Begleiter mitnehmen wollen, so sei gesagt, dass dies nicht erlaubt ist. Selbiges gilt auch für Kinderwagen.
Reisetipp 4: Aqua Park Mediteran – Spaß für die gesamte Familie
Zum Abschluss wollen wir uns einmal der Action widmen, denn auch diese gibt es in Montenegro zuhauf.
Ein Erlebnis für die ganze Familie bildet der Aqua Park Mediteran, welches im namensgebenden Hotel untergebracht ist.
Die Saison beginnt immer im Juli und steht dann allen großen und kleinen Gästen zur Verfügung.
Diese können auf 7.500 Quadratmeter in sieben Swimmingpools schwimmen. Für mehr Action sorgen die zehn Rutschen, die für viel Spaß sorgen.
Doch auch an die kleinsten ist gedacht. Diese können sich in einem extra Kinderbecken austoben.
Da der Auqapark an einem Hotel angeschlossen ist, muss man sich vorab über die Eintrittspreise informieren.
Auf Gelände selbst gibt es auch noch mehrere kleinere Bars und Restaurants, an denen man sich einen Snack genehmigen kann.
Kontakt und Adresse – Aqua Park Mediteran
- Name: Aqua Park Mediteran
- Straße und Hausnummer: Becici bb
- PLZ und Ort: 85310 Budva
- Webadresse: Aqua Park Mediteran
- Preise ab: auf Anfrage
ZUSAMMENFASSUNG
Es ist also durchaus eine gute Idee, mit dem Wohnmobil nach Montenegro reisen zu wollen. Die atemberaubende Landschaft, bietet eine Vielfalt, die man ansonsten so nicht findet.
Ob weiße Strände und klares Wasser oder felsige Gebirge mit Wäldern und Klöstern – in Montenegro gibt es alles.
Bei der Fahrt dahin, sollte man aber unbedingt daran denken, das Licht einzuschalten. Im Balkanstaat gilt nämlich die Lichtpflicht, das heißt es muss immer mit Abblendlicht gefahren werden.
Montenegro ist auch für seine Weine bekannt und so kann man dort schnell und einfach auf seine Kosten kommen oder auch ein Mitbringsel ergattern.
Ihr wollt nicht alleine reisen, sondern lieber mit anderen Campern? Dann solltet ihr diesen Artikel auf CAMPERWELTEN nicht verpassen!
Titelfoto: Mit Wohnmobil nach Montenegro reisen (Rechte: Canva.com)