Wenn die Temperaturen den Gefrierpunkt erreichen, dann wird es auch im Wohnmobil oder Wohnwagen kalt.
Damit dabei aber nicht alle Leitungen und Einrichtungsgegenstände in Mitleidenschaft gezogen werden, gibt es den Frostwächter.
Warum ein Frostwächter für die Wohnmobil-Heizung wichtig ist und welche Vorteile dieser hat, lest Ihr im folgenden Ratgeber.
Welche Aufgabe hat ein Frostwächter?
Zuerst einmal etwas trockene Theorie. Bei einem Frostwächter handelt es sich um ein Gerät, welches die Warmwasserleitungen vor Frostschäden schützt.
Dabei kann dieser auf folgende Aktionen zurückgreifen:
- ablassen des Wassers aus dem Boiler und Leitungen
- ablassen des Wassers aus dem Tank (nur bei Modellen mit Druckpumpe)
- ebenfalls kann er das Wasser im Tank aufheizen (nur bei Modellen mit Tankheizung)
Daneben gibt es allerdings auch Modelle, die per Strom oder Gas auch aktiv Wärme erzeugen.
Die gasbetriebenen Modelle haben dazu entweder eine separate Gasflasche oder eine kleine Gaspatrone.
Elektromodelle speisen sich dagegen über die Bordbatterie. Daher ist eine aufgeladene Bordbatterie Pflicht.
Es ist völlig unerheblich, ob das Wohnmobil eine Gas- oder Dieselheizung besitzt.
Wie ist ein Frostwächter aufgebaut?
Als Nächstes wollen wir uns einmal mit der Frage befassen, wie ein Frostwächter überhaupt aufgebaut ist, denn nur so kann man verstehen, was da eigentlich passiert.
Die folgende Beschreibung basiert auf dem Frostcontrol von Truma. Zum einen hätten wir da das Frostschutzventil (ein Magnetventil).
Zur leichteren Erkennung hat es einen blauen Knopf. Sticht dieser Knopf aus dem Gehäuse hervor, so ist das Ventil offen.
Wird jetzt Wasser eingefüllt, dann passiert es, dass dieses Wasser herausläuft. Daher müsst ihr den Knopf eindrücken, denn erst jetzt ist das Ventil geschlossen.
Allerdings gibt es dabei eine Besonderheit, denn das Ventil lässt sich erst bei einer Temperatur von sieben Grad Celsius schließen (ansonsten geht diese direkt wieder auf).
Daneben gibt es noch ein Überdruckventil. Dieses schützt, wie der Name schon sagt, vor Überdruck.
Sobald das Wassersystem einen Druck von über 3,5 bar erreicht, wird schrittweise Wasser entlassen.
Zum Abschluss wäre da noch das Ablassventil. Erkennbar ist dies an einem Drehregler an der oberen Seite.
Das Ventil selbst sitzt allerdings an der tiefsten Stelle. Steht der Drehregler in einer Flucht zum Ablassventil, ist das Ventil offen.
Anders sieht es aus, wenn das Ventil quer zum Frostventil steht. Dann ist das Ventil geschlossen.
Diese Vorteile hat ein Frostwächter
Ein Frostwächter bietet viele Vorteile und sollte auch bei Umbauten von Kastenwagen einen Platz haben (vor allem, wenn dieser auch im Winter genutzt werden soll).
Der Wächter schützt dabei zuverlässig den Caravan oder auch das Wohnmobil, egal ob man sich darin aufhält oder nicht.
Auch kann man den Camper sorgenfrei stehen lassen, denn die Leitungen sind stets geschützt.
Wird der Frostwächter auch noch mit einem Heizlüfter oder einem Ölradiator kombiniert, kann so auch noch Schimmel vorgebeugt werden.
Übrigens, der beliebteste Frostwächter ist der „Frostcontrol“ von Truma. Dieses Modell arbeitet teils mechanisch.
Dabei wird bei Unterschreiten eines vorher eingestellten Wertes, das komplette Wasser im Tank, in den Leitungen und im Boiler abgelassen.
Der Frostcontrol arbeitet dabei komplett mechanisch.
Die unterschiedlichen Bauarten im Überblick
Wie wir jetzt wissen, gibt es viele unterschiedliche Bauarten. Diese wollen wir uns jetzt einmal anschauen, damit ihr für Camping bei Kälte gewappnet seid.
Neben den mechanischen Systemen gibt es auch noch gasbetriebene und elektrische Systeme.
Die gasbetriebenen Systeme arbeiten dabei immer mit Warmwasser. In solchen Fällen wird das Wasser in Bewegung gesetzt und durch das gesamte System geleitet.
Darüber hinaus können diese Systeme auch noch mit Luftheizungen kombiniert werden. Dann wird auch gleich noch der Innenraum warm gehalten.
Elektrische Systeme sind etwas anders. Diese beziehen ihre Energie aus der Bordbatterie (die evtl. über eine Photovoltaikanlage versorgt wird).
Bei diesen Systemen gibt es mehrere Heizbänder, die sich aufheizen. Dadurch wird das Wasser im Tank und in den Leitungen warm gehalten.
Es ist durchaus möglich, dass auch Ventile verbaut sind, mit denen Wasser abgelassen wird. Für Nachrüstungen empfiehlt sich daher vorher eine Beratung.
So einfach rüstet ihr einen Frostwächter nach
Die meisten Wohnmobile haben von Haus aus einen Frostwächter verbaut und man muss sich für die Nachrüstung keine Sorgen machen.
Da aber DIY im Kommen ist, und es viele ausgemusterte Kastenwagen (wie den VW T5/T6 oder Mercedes-Benz Sprinter) gibt, kann man sich so günstig einen Traum erfüllen.
Zuerst einmal schaut ihr nach, wo sich der Boiler befindet, denn in dessen Nähe wird der Wächter installiert.
Dabei muss dieser immer fest am Boden verschraubt sein. Sucht zusätzlich die Abläufe und verbindet den Ablaufschlauch des Wächters mit dem Ablauf.
Es ist nicht empfehlenswert einfach ein Loch in den Unterboden zu bohren, denn dann kann Korrosion die Folge sein.
Im Falle des VW T5 befinden sich diese in der Nähe der Rückleuchten. Bei mechanischen Systemen war es das auch schon.
Soll zusätzlich eine Heizung integriert werden, wird Strom benötigt. Dann müssen Kabel gezogen und mit der Heizeinheit des Kastenwagens verbunden werden.
Im Falle von Gas müssen ebenfalls Leitungen zur Gasflasche gelegt werden (Dichtheit prüfen).
Da alle diese Maßnahmen umfangreich sind und den Platz einschränken, sollte bei Campingbussen auf eine rein mechanische Lösung gesetzt werden.
Nachrüstung: mit diesen Kosten müsst ihr rechnen
So – wir wissen jetzt, wie ein Heizungs-Frostwächter beim Wohnmobil funktioniert und eingebaut wird, möchte man wissen, wie teuer der ganze Spaß eigentlich ist.
Die rein mechanische Lösung von Truma gibt es für rund zweihundert Euro. Neben dem Wächter ist dann allerdings auch eine Einbauanleitung mit dabei.
Ebenfalls gibt es noch Anleitungen zur Modifikation (also zur Nachrüstung einer Heizung). Die elektrischen Varianten sind noch einmal etwas teurer.
Diese liegen preislich bei rund dreihundert Euro und sind ebenfalls sehr gut ausgestattet. Das Wintercamping kann kommen.
ZUSAMMENFASSUNG
Ein Frostwächter für den Winter im Wohnmobil ist sein Geld auf jeden Fall wert. So muss man nicht immer das Wasser ablassen, wenn der Camper in den Winterschlaf geschickt wird.
Die Varianten sind sehr vielfältig, doch besonders für kleine Camper Vans empfiehlt sich der Einsatz eines mechanischen Frostwächters.
Dieser ist nicht nur wartungsarm und kostet vergleichsweise wenig, sondern kommt auch noch komplett ohne Energiequellen aus.
Der Einbau kann dabei auch von Laien durchgeführt werden und ist in bei findiger Handhabung schnell erledigt.
Was ihr beim Betrieb eines Frostwächters beachten müsst, klären wir im folgenden Ratgeber. Darüber findet ihr auf CAMPERWELTEN über 1.500 Artikel rund um das Thema Camping.
Titelfoto: Wohnmobil & Frostwächter im verschneiten Winter (Quelle: motor-roam)