Besonders im Winter ist es wichtig, dass das Wohnmobil oder auch der Wohnwagen ordentlich geheizt wird. Ob dies elektrisch, mit Gas oder per Diesel ist, bleibt zuerst einmal unerheblich.
Manchen Camper mag es erstaunen, aber nicht jeder Camper Van hat eine autarke Heizung an Bord und so können winterliche Nächte zu einer Herausforderung werden.
Was ihr bei einem Wohnmobil ohne Heizung machen könnt, klären wir in diesem Ratgeber.
Hat jedes Wohnmobil eine Heizung?
Die meisten kaufbaren Modelle, egal ob Alkoven-Wohnmobil oder teilintegriertes Modell besitzen in der Regel eine Heizung. Dabei handelt es sich meistens um eine Truma Heizung, die die Umgebungsluft erwärmt und über untere Einlässe in den Innenraum geleitet wird.
Ein Wohnmobil mit Dieselheizung ist ebenfalls kein Einzelfall und könnte eine gute Alternative zur Gasheizung darstellen. Eigene Umbauten haben meistens keine separaten Heizungen, sondern lediglich das klassische Gebläse beziehungsweise Standheizung.
Aus diversen Gründen ist allerdings der Einbau einer Gas-, Diesel- oder Elektroheizung zu empfehlen.
Wie man eine Nacht im Camper ohne Heizung übersteht!
Sollte keine Heizung vorhanden sein, oder sich diese aufgrund eines Fehlers abschalten, dann wird es im Winter schon einmal frisch. Daher ist es ratsam, immer etwas Notfallausrüstung im Camper zu haben:
- ein passender Schlafsack
- gute Thermounterwäsche
- sowie Mützen und Wollsocken
Ein Schlafsack besteht aus mehreren Schichten, die sich durch die eigene Körperwärme erwärmen. Dabei ist auf eine gute Passform zu achten, denn nur so kann die Wärme auch langfristig gespeichert werden.
Ebenso sollte Thermounterwäsche zum Repertoire gehören. Diese liegt eng am Körper an, transportiert Feuchtigkeit vom Körper weg und sorgt dadurch für ein gutes Gefühl.
Weiterhin helfen Wollsocken und Mützen, damit Wärme langfristig gespeichert wird. Beim Schlaf sollte man das Zwiebelschalenprinzip anwenden, das heißt in vielen (relativ) dünnen Schichten wird geschlafen.
Dadurch bleibt die Wärme länger gespeichert.
Heizungen gibt es in vielen Varianten
Ein Camper ohne Heizung ist allerdings nur eine absolute Notlösung, denn vor allem im Winter greift die Feuchtigkeit Holzdekor und auch Kleidungsstücke an. Außerdem ist der Campingurlaub im Winter dann nur halb so gemütlich.
Der Einbau einer passenden Heizanlage ist daher Pflicht. Zur Auswahl stehen unter anderem:
- Gasheizung
- Dieselheizung
- Elektroheizung
Eine Diesel Standheizung mit Warmwasser ist grundsätzlich eine gute Idee, denn diese speist sich durch den bereits vorhandenen Kraftstofftank. Somit entfällt der Transport von Gasflaschen und der vorhandene Stauraum kann anderweitig genutzt werden.
Die Dieselheizung funktioniert wie eine Zentralheizung, erwärmt also Wasser, das sich in Spots befindet. Der Klassiker eines jeden Wohnmobils ist die Gasheizung.
Dabei wird eine kleine Flamme entzündet, mit der einströmende Luft erwärmt und verdichtet wird. Über Lüftungsdüsen wird die warme Luft, dann an den Innenraum des Campers abgegeben.
Wer eine Zeit lang autark sein möchte, kann auf die Kombination von Solarmodulen und einer Elektroheizung setzen. Dabei laden die Module die Bordbatterie, während sich die Elektroheizung etwas Strom zur Erwärmung abzweigt.
Wie lange hält eine 11 Kilogramm Gasflasche?
Bei neuen und alten Modellen ist meistens eine Gasheizung verbaut, doch wie lange hält eigentlich eine Gasflasche? Dies ist grundsätzlich stark von der Witterung abhängig und so kann von den folgenden Werten ausgegangen werden:
- Bei Temperaturen unter 0 Grad Celsius: etwa vier bis fünf Tage
- Bei Temperaturen ab 10 Grad Celsius: etwa sieben Tage
- Bei Temperaturen ab 15 Grad Celsius: zwischen sieben und neun Tagen
- Bei Temperaturen ab 25 Grad Celsius: zirka vierzehn Tage
Wichtig ist, dass bei der Berechnung der Verbrauch für den Gasherd nicht mit einbezogen wurde. Somit kann der Verbrauch real durchaus höher liegen. Eine Verbrauchsanzeige inklusive Wechselsystem kann daher eine komfortable Anschaffung sein und ist zudem einfach nachzurüsten.
Richtig heizen – so geht´s
Wie heizt man ein Wohnmobil eigentlich richtig und was gibt es dabei zu beachten? Mit dieser Frage befassen wir uns in diesem Abschnitt. Auch wenn es im Winter wichtig ist zu heizen, so sorgt nur dieser Schritt für viel Kondenswasser.
Dieses Wasser kann durch die Zwangslüftung alleine nicht ausreichend nach draußen gelangen. Daher ist es wichtig, den Camper Van auch im Winter mindestens zweimal am Tag für fünf Minuten zu lüften.
Da die kalte Luft in der Regel trocken ist, kann sie so mehr Feuchtigkeit aufnehmen und sorgt so für ein angenehmes Raumklima. Eine Alternative zum Lüften kann ein Vorzelt sein.
Wird dieses vor dem Wohnmobil aufgebaut, sorgt es somit nicht nur für mehr Platz, sondern auch für eine gute Klimatisierung. Übrigens dient es auch als Schutz vor Schneeverwehungen und anderen wetterbedingten Unannehmlichkeiten.
Was beim Einbau einer Heizung zu beachten ist
Um Feuchtigkeitsschäden im Wohnmobil zu vermeiden, lohnt sich der nachträgliche Einbau einer Heizung. Relativ einfach zu montieren ist eine elektrische Heizung, da Kabel und die Heizkörper schnell einzubauen sind.
Darüber hinaus sind elektrische Heizungen effizient und erwärmen die Luft sehr schnell. Allerdings sind diese auch ein Stromfresser.
Eine Gasheizung muss nach den DVGW-Vorschriften eingebaut werden. Darüber hinaus ist nicht jede Gasheizung für ein Wohnmobil geeignet.
Beim Kauf müssen die Punkte vorher genau geklärt sein. Eine Dieselheizung ist da schon einfacher einzubauen, da lediglich weitere Leitungen vom Tank zur Heizung und Filter neu gelegt werden.
Beachtet werden muss allerdings, dass die Anschaffung einer Dieselheizung höher ist, als bei einer Gas- oder Elektrovariante. Auch hier ist natürlich auf ein geprüftes Modell zu achten.
Welche Variante die beste ist, obliegt aber den eigenen Präferenzen.
ZUSAMMENFASSUNG
Ein Wohnmobil ohne Heizung ist keine angenehme Erfahrung, reicht als Notlösung allerdings aus. Mit dem richtigen Schlafsack und Bekleidung kann eine Nacht auch schon überstanden werden – danach ist aber unbedingt eine ordentliche Heizung einzubauen.
Zur Auswahl stehen dabei Elektro-, Gas- oder Dieselheizungen, die alle ihre eigenen Vor- und Nachteile besitzen. Elektroheizungen sind einfach montiert und erwärmen die Luft schnell und effizient.
Der Strombedarf ist aber recht hoch und die Bordbatterie kann schnell geleert werden. Der Klassiker wäre daher die Gasheizung, wobei es beim Einbau einiges zu beachten gilt und auch nur geprüfte Geräte verbaut werden dürfen.
Mit einer Dieselheizung werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. So bedient sich diese am Kraftstoffvorrat, wodurch der freigewordene Platz anderweitig genutzt werden kann.
Fünf Wege, um den eigenen Camper ohne Gas zu heizen – damit befassen wir uns im folgenden Beitrag. Daneben findet ihr auf CAMPERWELTEN rund 1.500 Artikel über das Thema Camping.
Titelfoto: Wohnmobil ohne Heizung läßt Camper vor Kälte erstarren (Rechte: Canva.com)