9 Nachteile Doppelachser Wohnwagen (vom Dauercamper)


Wer sich einen Wohnwagen zulegen möchte, muss sich unter anderem mit der Frage Einzelachse oder Doppelachse beschäftigen. 

Wohnwagen mit Doppelachse sind vor allem wegen ihrer überdimensionalen Größe bekannt. Daher sind sie bei Dauercampern als Standwohnwagen besonders beliebt.

Aber nicht nur Dauercamper lassen sich von den Vorzügen eines Doppelachser Wohnwagens beeindrucken. Auch Familien, die mit mehreren Personen reisen, erfreuen sich über die höhere Maximallast, welche durch die größere Auflagefläche ermöglicht wird. 

Neben weiteren Vorteilen müssen Doppelachser Fans sich allerdings auch mit einigen Nachteilen arrangieren, welche nicht jedem Camper auf anhieb ersichtlich sind. 

Doch welche Wohnwagen Doppelachser Nachteile müssen Camper in Kauf nehmen?

Aufgrund  des Gewichts, muss vor allem ein leistungsstarkes Zugfahrzeug vorhanden sein. Aber auch beim Fahrverhalten und Rangieren am Campingplatz müssen sich Doppelachser Fahrer einigen Herausforderungen stellen. 

Mover gehören bei den meisten Doppelachsern daher schon fast zur Grundausstattung.

Welche Nachteile dich noch erwarten, verrate ich dir im folgenden Beitrag. 

1. Doppelachser sind schwer von Hand zu rangieren 

Doppelachser lassen sich deutlich schwerer von Hand rangieren als Einzelachser. Um die vordere Achse zu entlasten, kann es daher hilfreich sein, wenn du das Stützrad maximal heraus kurbelst.

Die zweite Möglichkeit wäre, die Stützlast so zu erhöhen, dass die hintere Achse entlastet wird. 

Gerade auf engen Straßen und Campingplätzen, wie sie beispielsweise in Italien an der Tagesordnung stehen, wird das Einparken und Rangieren schnell zur Herausforderung. 

Für das Rangieren per Hand, sollten daher am besten 4 Personen zur Hilfe stehen. 

2. Mehrkosten durch Mover

Mit viel Kraft und Geduld lässt sich ein Doppelachser natürlich auch ohne Mover manövrieren. 

Die meisten Doppelachser Fahrer entscheiden sich aber früher oder später dennoch für einen Mover, da es Kraft, Zeit und Nerven spart. 

Aufgrund des enormen Gewichts reicht die Leistung eines 2-motorigen Movers oft nicht aus und es muss ein viermotoriges Rangiersystem her. Die Kosten können hier schnell bei 4000 Euro aufwärts liegen. 

Außerdem bedeutet ein Mover auch wieder mehr Gewicht, was du eventuell an anderer Stelle einsparen musst. 

3. Höhere Wartungs- und Reparaturkosten 

Auch die Wartungs- und Reparaturkosten fallen bei einem Doppelachser wesentlich höher aus, da Bauteile wie Bremsen, Stoßdämpfer und Reifen doppelt verbaut sind. 

Somit können sich auch die Kosten der Reparaturen schnell verdoppeln. 

Auch der Spritverbrauch wird durch das erhöhte Gewicht und den höheren Rollwiderstand steigen. 

4. Leistungsstarkes Zugfahrzeug

Wenn du noch zwischen Tandemachse und Einzelachse schwankst, solltest du auch das aktuelle Zugfahrzeug berücksichtigen. 

Während Einzelachser mit den meisten Mittelklasse Pkws gezogen werden können, wirst du dich bei einem Doppelachser oft nach einem gut motorisierten SUV, Pickup oder Kleintransporter umsehen müssen. 

Die Leistung sollte hierbei nicht zu knapp bemessen werden, da es gerade an Steigungen sonst schnell schwierig werden kann. 

Wichtig: Außerdem solltest du bedenken, dass bergab großes Gewicht von hinten drückt. Beim Bremsen solltest du also auch immer das von hinten drückende Gewicht einkalkulieren. 

Französische Serpentinen sollten daher auch nur erfahrene Fahrer mit einem Doppelachser wagen. 

5. Führerscheinklasse berücksichtigen

Wie oben bereits erwähnt, wird für ein Doppelachser ein leistungsstarkes Zugfahrzeug benötigt. 

Während in der Kategorie Zugfahrzeug Wohnwagen 2000 kg kaum Probleme mit der Führerscheinklasse auftreten, weißen Doppelachser geeignete Zugfahrzeuge eine Anhängelast von 2500 kg auf. 

Zugfahrzeuge dieser Klasse weisen oft ein höheres Gesamtgewicht auf und so kann das Zuggesamtgewicht schnell auf über 4250 kg steigen. 

Und genau hier liegt für viele Camper das Problem, denn solche Gespanne dürfen nur mit der Führerscheinklasse BE beziehungsweise 3 gezogen werden. 

6. In Italien mehr Mautgebühren

Prinzipiell musst du dir in Sachen Mautgebühren keine Gedanken machen, da die Kosten genauso hoch sind, wie mit einem Einzelachser. 

Anders sieht es jedoch aus, wenn du oft in Italien unterwegs bist, denn hier sind Doppelachser tatsächlich in einer höheren Mautklasse eingestuft. 

Auch Fahrten über eine Fähre sind in der Regel mit höheren Kosten verbunden, als bei einem einachsigen Wohnwagen. 

7. Höhere Kosten für Versicherung und Steuern sind möglich

Versicherungsprämien werden am Fahrzeugwert und Steuern an der zulässigen Gesamtmasse gemessen. 

Da Doppelachser in der Regel in der Anschaffung teurer sind und auch die zulässige Gesamtmasse höher liegt, ist tendenziell davon auszugehen, dass eine höhere Versicherungsprämie sowie höhere Steuern anfallen. 

8. Schwer Stellplätze zu finden

Auf vielen Campingplätzen sind die Stellplätze nur sehr knapp bemessen. 

Daher kann es schwierig werden, einen passenden Stellplatz zu finden. Oft musst du sogar damit rechnen, einen weniger attraktiven Stellplatz zu bekommen. Am besten informierst du dich daher bereits vor der Anreise, ob große Stellplätze vorhanden sind.

Bist du dennoch an einem Wohnwagen mit Doppelachse interessiert, dann solltest du dir auf jeden Fall den Airstream International 25 IB ansehen. 

9. Doppelachser brauchen Wendekreis zum drehen

Während Einzelachser unproblematisch auf dem Teller gedreht werden können, wird beim Doppelachser stets ein Wendekreis benötigt. 

Gerade auf engen Campingplätzen und schmalen Straßen kann es hier also problematisch werden. 

Das Rangieren auf kleiner Fläche ist besonders schwer und benötigt meistens 3 bis 4 Personen. Allerdings bietet sich hier auch wieder die Möglichkeit, am Campingplatz um Hilfe zu bitten und so gleich mit anderen Campern ins erste Gespräch zu kommen.

Für wen eignet sich ein Doppelachser?

Trotz der vielen Nachteile, bringen Doppelachser natürlich auch ihre Vorzüge mit sich. 

Besonders der großzügige Wohnraum und die ruhigen Fahreigenschaften sind dabei nicht zu vernachlässigen. 

Wer viel auf Campingplätzen mit großen Stellplätzen unterwegs ist und nicht gerade in die engsten Ecken Italiens will, für den kommt ein Doppelachser auf jeden Fall infrage. 

Voraussetzung ist natürlich auch ein leistungsstarkes Zugfahrzeug. 

Fazit

Doppelachser bringen zahlreiche Vorteile mit sich. Sie bieten viel Wohnraum und ruhige Fahreigenschaften. 

Allerdings solltest du auch die Nachteile nicht außer Acht lassen. 

Neben den höheren Anschaffungskosten gibt es weitere Stellen, wo du mit Mehrkosten rechnen musst. Dazu zählen Kraftstoff, Mover, Wartungs- und Reparaturkosten sowie Maut, Versicherungskosten und Steuern. 

Auch das Rangieren per Hand ist auf eng bemessenen Stellplätzen eine große Herausforderung aber durchaus machbar. 

Daher eignet sich ein Doppelachser vor allem als Dauercamper Wohnwagen. Mit einem Mover und ein bisschen Fahrpraxis ist aber auch alles andere machbar. 

Ich hoffe, dir hat mein Beitrag gefallen und ich konnte dir bei deiner Entscheidung weiterhelfen. 

Titelfoto: Nachteile Doppelachser Wohnwagen (Quelle: canva.com)

Brini Conradi

Brini arbeitet im Entlastungsdienst und sammelt nebenbei immer mehr Erfahrungen im Bereich Camping, indem sie viel Zeit mit ihrer Familie als Dauercamper im Wohnwagen und am Campingplatz verbringt.

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