Wer das erste Mal einen Kastenwagen oder alten Linienbus zum Campingmobil ausbaut, der wird schnell vor einige Hürden gestellt. Allen voran wäre da die Problematik, Wärme im Wagen zu behalten und Regenwasser nicht eindringen zu lassen.
Darüber hinaus müssen Dichtmittel für Transporter auch Vibrationen und Bodenwellen widerstehen können. Deswegen schauen wir uns an, ob Dekaseal 1512 oder 1517 das passende Mittel für den Ausbau ist.
Das Unternehmen Dekalin im Porträt
Der Name des Unternehmens leitet sich von dem Lösungsmittel Decalin ab, was eine farblose Flüssigkeit ist und beispielsweise in Schuhcreme zur Anwendung kommt. Bereits seit 1907 stellt das Unternehmen Klebstoffe her, auch wenn es damals noch unter dem Namen “Deutsche Klebstoffwerke GmbH” firmierte.
Durch die lange Entwicklungszeit und der hohen Wertigkeit, hat das Unternehmen es geschafft, “Zulieferer für Erstausrüster” zu werden – das sagt schon etwas über die Qualität aus. Viele namhafte Hersteller von Reisebussen bis hin zu Caravans setzen auf die Produkte des Unternehmens.
Dekalin hat dabei die folgenden Produktlinien aufgebaut:
- Dekasyl MS-Serie: Kraft- und Dichtstoff für anspruchsvolle Oberflächen und Glas
- Dekasyl 2XXX-Serie: Zwei-Komponenten-Kraftkleber
- Dekasyl 1XXX-Serie: Ein-Komponenten-Kraftkleber
- Dekaseal 8936: Tupfbarer Dichtstoffe für nicht sichtbare Fugen
- Dekaplast 7303: flexibles Butyl-Dichtband
- Dekarust: Schnell wirkender Rostlöser
- Dekaclean: Aktivschaum-Reinigungsspray
Das ist allerdings nur ein kleiner Auszug, das Unternehmen hat noch weitere Produkte im Angebot. Ob Dekalin oder Sikaflex der bessere Anbieter ist, hat man als Kunde tatsächlich selbst zu entscheiden, da beide Hersteller eine hohe Wertigkeit an den Tag legen.
In diversen Foren hat es sich eingebürgert, Silkaflex dort einzusetzen, wo geklebt werden muss, während Dekaseal zum Abdichten eingesetzt wird.
Was sind Einkomponenten-Dichtmittel?
Jetzt haben wir die Dichtmittel und das Unternehmen Dekalin vorgestellt, wollen aber auch noch einmal einen Überblick über die Funktionen der Dichtmittel geben – damit Ihr wisst, wie diese funktionieren.
Bei Einkomponentenklebern und -dichtmitteln liegt das Produkt fertig gemischt in Form einer Kartusche oder Tube vor. Die Wirkstoffe liegen in Form eines Acetats vor und sind während der Verarbeitung an ihrem Essiggeruch erkennbar (wie beispielsweise Silikon).
Diese anderen Dichtmittel gibt es auch
Neben den Einkomponentendichtstoffe, gibt es selbstverständlich auch noch Zwei- und Drei-Komponenten-Kleber. Diese unterscheiden sich zuerst einmal von der Anzahl an ihrer Komponenten und basieren darüber hinaus auf Harz.
Diese Dichtstoffe trifft man eher selten im Privatgebrauch an, werden diese doch dort eingesetzt, wo auf lange Zeit eine hohe Dichtigkeit erreicht werden muss. Dabei tauschen sich die einzelnen Komponenten untereinander aus und sorgen so auch in Extremsituationen für eine optimale Dichtigkeit.
Dekaseal 1512 und 1517 – gibt es Unterschiede?
Bei Dekaseal 1512 handelt es sich um einen Dichtstoff auf Butylbasis, der eine weitere schützende Haut ausbildet. Daher eignet sich dieses Dichtmittel überall dort, wo ein Fugenrand als Schutz bestehen bleiben muss.
Damit ist Dekaseal 1512 vor allem für Dachluken gedacht. Solltet Ihr einmal etwas mehr Material verarbeiten, so müsst ihr es mit einem passenden Reiniger entfernen, ein Abtupfen ist nicht möglich.
Dekaseal 1517 hat tatsächlich exakt dieselben Eigenschaften. Dekaseal 1517 ist aktuell bei den meisten Händlern nicht mehr lieferbar, sodass man davon ausgehen kann, dass die 1512er Serie die 1517er Serie abgelöst hat.
Die Frage, welches Dekalin für Dachluken geeignet ist, kann daher mit dem Dekaseal 1512 beantwortet werden.
So verarbeitet Ihr den Kleber richtig
Die richtige Verarbeitung des Dichtstoffes ist natürlich von entscheidender Bedeutung, allerdings recht einfach. So könnt Ihr das Mittel entweder per Hand, Spachtel oder auch mittels einer Druckluftpistole auftragen.
Beim Auftragen mittels Druckluft müsst Ihr unbedingt auf Vermeidung von Luftbläschen achten. Darüber hinaus sollte die Leistung der Maschine zwischen drei und fünf Bar liegen.
Die Fugen selbst können einfach per Spachtel oder mit einem in Spülmittel getränkten Lappen oder Schwamm geglättet werden. Die Aushärtung dauert etwa zwei bis drei Tage.
Einen passenden Kastenwagen finden – darauf müsst Ihr achten
Jetzt haben wir so viel über Dichtmittel gesprochen, doch benötigt man dazu ein passendes Fahrzeug. Grundsätzlich eignen sich die meisten Kastenwagen als Projekt, aber jedes Modell hat so seine Eigenheiten.
Daher kommt hier einmal eine passende Auflistung der passenden Modelle:
- Mercedes-Benz Sprinter
- Peugeot Boxer
Die Sprinter-Modelle sind insgesamt recht unauffällig, allerdings sollte auf Rost an den Radläufen und Wagenheberaufnahmen geachtet werden. Der Peugeot Boxer und der Citroen Jumper sind ebenfalls sehr robust, es kann allerdings mal zu Elektronikproblemen kommen.
Der Ford Transit ist sportlich zu fahren und besticht durch seine robusten Motoren. Achtet beim Kauf allerdings darauf, dass alle Rückrufaktionen durchgeführt worden sind.
Dekaseal – das sind die Erfahrungen mit dem Produkt
Das Unternehmen Dekalin hat sich durch seine hohe Qualität einen Namen gemacht und ist somit ein präferierter Zulieferer für Wohnmobilhersteller geworden. Dank der OEM-Qualität kann man also davon ausgehen, dass man für sein Geld ein lang haltbares und sicheres Produkt bekommt.
Diese Vorteile berichten auch viele Wohnmobilbesitzer, die mit den Produkten von Dekalin sehr zufrieden sind. Darüber hinaus wird auch die einfache Verarbeitung gelobt, denn selbst ohne Werkzeug, kann man Dekaseal-Produkte verarbeiten.
Jetzt wollen wir uns noch einmal den Unterschied zwischen Dekalin 1512 oder 8936 anschauen. Dekaseal 1512 wird überall dort eingesetzt, wo man sichtbare Fugen hat beziehungsweise haben möchte.
Dazu bildet dieser bereits nach einigen Stunden eine Haut aus, die noch einmal zusätzlichen Schutz gewährleistet. Anders ist da der Dekalin 8936 Werkstoff, der zwar aus demselben Material besteht, aber dort einzusetzen ist, wo man keine Fugen haben will.
Darüber hinaus lässt sich Dekaseal 8936 abtupfen und so einfach regulieren. Ebenso kann Dekaseal 8936 auch zur schnellen Reparatur verwendet werden.
Beide Produkte sind stets überlackierbar, sodass man sich diesbezüglich keine Sorgen machen muss.
ZUSAMMENFASSUNG
Dekalin hat sich mit seinen Produkten einen Namen gemacht und diese werden gerne auch von Erstausrüstern und von Wohnmobilherstellern eingesetzt. Das liegt daran, dass die Produkte eine lange Haltbarkeit besitzen und auch noch nach Jahren zuverlässig funktionieren.
Bei der Frage, ob Dekaseal 1512 oder 1517 die richtige Wahl ist, kann man sagen, dass es keinen Unterschied zwischen den beiden Produkten gibt. Es scheint vielmehr so, als hätte Dekalin die Produktlinie 1517 durch 1512 abgelöst.
Bei dem Unterschied mit Silkaflex, lässt sich sagen, dass dieses gerne dort eingesetzt wird, wo mehr geklebt werden muss, während die Produkte von Dekalin dann zum Einsatz kommen, wenn abgedichtet werden muss.
Wenn ihr auf der Suche seid nach Tipps für euren Umbau, dann schaut euch diesen Beitrag einmal an.
Titelfoto: Dekaseal 1512 vs 1517 (Rechte: Canva.com)