Jahr für Jahr begleitet Dich Dein treuer Wohnwagen im Urlaub an die schönsten Stellen zum Verweilen.
Aber auch ein Wohnwagen kommt in die Jahre. Und so kann es passieren, dass der Unterboden des Wohnwagens morsch wird.
Ein Unterboden besteht vorwiegend aus Holz, aber auch ein GFK Unterboden wird schon verbaut. Also, was tun, wenn Du Dich von Deinem besten Freund nicht trennen möchtest?
In diesem Beitrag Unterboden Wohnwagen morsch werde ich Dir erklären, welche Möglichkeiten es gibt.
Wie ist eine Unterbodenplatte Wohnwagen aufgebaut?
In der Regel besteht der Boden aus einer Unterplatte aus Sperrholz. Diese siehst Du, wenn Du unter den Wohnwagen schaust.
Auf diesem liegt ein wabenartiges Rahmenholzgestell. Dabei werden die Zwischenräume zum Wohnwagen Boden isolieren, mit Styropor (30 mm Stärke) ausgefüllt. Obendrauf liegt eine weitere Sperrholzplatte mit 4–7 mm Stärke.
Ganz oben auf der Bodenplatte liegt in der Regel Teppichboden oder PVC.
Woran erkennst Du einen defekten Unterboden?
Die meisten Wohnwagen besitzen eine Bodenplatte aus Holz. Durch Steinschläge und scharfe Kanten kann auf Dauer der Unterboden beschädigt werden. Aber keine Sorge. Du musst Deinen Wohnwagen nicht zum Schrottplatz bringen.
Mithilfe von drei Methoden kannst Du defekte Stellen im Unterboden finden.
Die optische Kontrolle
Mit einer guten Taschenlampe kannst Du den Unterboden nach defekten Stellen absuchen. Du siehst es daran, wenn an manchen Stellen die schwarze Farbe abgeplatzt ist.
Am meisten passiert es an den Verbundstellen der Materialien, wie
- Bodenplatte zu Bodenplatte
- Bodenplatte zu Fahrgestell – siehe auch Wohnwagen Fahrgestellnummer
- Bodenplatte zu Außenhaut
Also die Nahtstellen der Bodenplatte immer gut kontrollieren.
Verwendung eines Feuchtigkeitsmessgerätes
Mit einem Feuchtigkeitsmessgerät kontrollierst Du schwarze Stellen, die dem Anschein nach nicht mehr fest sind.
Meistens findest Du solche Stellen an den Kanten der Unterbodenplatte an allen vier Seiten. Häufig ist auch der Einstieg betroffen.
Kontrolle durch Klopfen
Mit dieser Methode klopfst Du Stück für Stück das Holz der Bodenplatte ab, denn trockenes Holz klingt heller als nasses Holz.
Bei neuen Wohnwagen empfehlen die Hersteller im Rahmen der Dichtigkeitsgarantie eine jährliche Kontrolle durchführen zu lassen.
Hast Du keine Herstellergarantie mehr, solltest Du alle zwei Jahre eine Kontrolle durchführen.
Hast Du feuchte Stellen gefunden oder es ist schwarze Versiegelung abgeplatzt, kannst Du diese einfach ausbessern.
Wie oft den Unterboden kontrollieren und ausbessern?
Bei normalem Gebrauch Deines Wohnwagens sind alle zwei Jahre Kontrolle perfekt.
Als Erstes kratzt Du die lose Versiegelung so weit ab, bis zu der Stelle an der die Versiegelung wieder fest mit dem Holz verbunden ist.
Es genügt die punktuelle Nachbesserung der abgeplatzten Stellen.
Bist Du auch häufig im Winter bei Schnee, Splitt und Salz viel unterwegs, kontrolliere den Unterboden am besten jährlich. Wichtig ist auch nach dem Winter den Unterboden von Salz zu befreien.
Nur so hast Du noch lange Freude an Deinem Wohnwagen.
Welche Mittel eignen sich am besten zum Ausbessern des Unterbodens?
Als Erstes benötigst Du Owatrol Öl.
Denn das Owatrol Öl grundiert bereits verwitterte Stellen, verdrängt Luft und Wasser und erzeugt eine dauerelastische Holzsättigung.
Das Owatrol Öl hat eine sehr niedrige Oberflächenspannung, dabei ist es “3 x so nass wie Wasser”. Mit dem Effekt, dass es vom allein im Holz nach oben kriecht und dann trocknet.
Owatrol Öl wird zum einen bei schon nassen Stellen im Holz und zum anderen zur Grundierung trockener Stellen angewendet.
Das Owatrol Öl streichst Du einfach auf die sauberen betroffenen Stellen. Dabei wird die vorhandene Feuchtigkeit aus dem Holz verdrängt. Wichtig, verwende lieber eine Dose, als eine Sprühflasche.
Nach zwei bis vier Stunden Trocknungszeit, kannst Du mit dem nächsten Schritt beginnen. Jetzt sprühst Du Elaskon Caravan/Wohnwagen Unterbodenschutz C-UBS auf. Dadurch wird der Wohnwagen Unterboden wieder dauerhaft versiegelt.
Das Elaskon schützt den Unterboden vor
- Nässe
- Streusalz
- aufgewirbelte Steine
- Spritzwasser
Zudem ist es kompatibel mit dem werksseitigen aufgetragenen Unterbodenschutz.
Wenn Du nach dem Reinigen feststellst, dass sich im Holz bereits morsche Stellen befinden, weil Wasser das Holz stark zugesetzt hat. Dann ist es ratsam diese Stellen noch vor der Behandlung mit Owatrol Öl mit dem KSD Streichharz zu verfestigen.
Danach gehst Du wie oben beschrieben vor. Allerdings sollte der C-UBS direkt auf das Streichharz aufgetragen werden.
Dein Wohnwagen ist jetzt wieder frisch versiegelt und fit für Deinen nächsten Ausflug.
Eine Alternative zum Unterbodenschutz
In Deutschland wird die Unterbodenplatte mit einem Unterbodenschutz wasserdicht und witterungsbeständig gemacht. Leider ein Trugschluss. Warum ist das so?
Die Wärme der Straßen macht den Unterbodenschutz mit der Zeit rissig. Weil dieser aber wie eine Folie wirkt, dringt Wasser in die Risse ein und verteilt sich unter dem Unterfahrschutz.
Damit beginnt die Verrottung des Holzbodens und das Elend nimmt seinen Lauf. Also, wie machst Du den Unterboden witterungsbeständig?
Ganz einfach – runter mit dem kompletten Unterbodenschutz. Das macht sich gut mit Spachtel und einer Heißluftpistole. Den Boden mit Verdünnung abwischen und leicht anschleifen, bis das blanke Holz sichtbar wird.
Nachdem Du alles gut vorbereitet hast, lackierst Du den Unterboden 2–3 Mal mit einem guten Bootslack.
Verwende dafür auf keinen Fall Wasserlack, sondern einen Lösungsmittellack. Denn nur so bekommst Du eine Top-Oberfläche hin. Sowohl beim Schleifen als auch beim Lackieren solltest Du eine Atemmaske tragen.
Tipps von Campern
Ehe Du frei nach dem Motto ”alles Morsche muss raus und ausgebessert werden” loslegst, gehst Du erst einmal auf Ursachenforschung. Ein Wasserschaden kann schleichend erfolgen und großen Schaden anrichten.
Ärgerlich wäre es, wenn Du Dein Geld und Deine Mühe investiert hast, um nach einem gewissen Zeitraum dasselbe Problem wiederzuhaben, weil es an einem Rücklicht einen Wassereinbruch gab.
Ein Hobby Wohnwagen Camper berichtete von einer mangelhaften Heckschürze, welche die Bodenplatte hinten richtig zugesetzt hatte.
Wenn eine Versiegelung der Bodenplatte nicht mehr reicht, was tun?
Wenn es ganz dumm kommt, hat der Wasserschaden die Bodenplatte so stark beschädigt, dass nur noch ein Austausch der morschen Stellen hilft oder der Wohnwagen entkernt werden muss.
Am besten eignet sich hierfür Sperrholz oder unbehandeltes Kiefern- oder Fichtenholz. Zum Verleimen und Kleben eignet sich Sikaflex 552.
Zusammenfassung
Bei einem Check Deines Wohnwagens eine morsche Bodenplatte zu entdecken ist schon ärgerlich, aber kommt nicht von ungefähr.
Denn die Bodenplatte ist permanent von äußeren Einflüssen, wie Steinschläge, im Sommer Wärme von der Straße, im Winter Streusalz und Lauge, ausgesetzt.
Hinzu kommen noch unbemerkte Wasserschäden. Deshalb sind regelmäßige Kontrollen notwendig, um Schlimmeres zu verhindern.
Ein Ausbessern und Neuversiegeln ist preislich überschaubar und kann von Dir selbst erledigt werden.
Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinem Beitrag Unterboden Wohnwagen morsch weiterhelfen und bedanke mich für Deinen Besuch auf CAMPERWELTEN:
Titelfoto: Wohnwagen mit morschem Unterboden (Quelle: ukcampsite/wizard9956)